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Microsoft greift Adobe an

Microsoft greift Adobe an: Microsoft will Grafikspezialist Adobe zunehmend ans Leder. Nachdem im PDF-Umfeld die Zeichen schon länger auf Konfrontation stehen, bringen die Redmonder jetzt auch eine Web-Design Suite heraus.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.12.2006 • ca. 1:00 Min

Das Verhältnis ist wohl nicht mehr zu kitten. Microsoft spendiert seiner neuen Office Suite per kostenlosem Download die Funktion „save as PDF“ und will damit Adobe Acrobat in seiner ureigenen Domäne angreifen. Adobe hat bereits mit dem Gang zu den Kartellbehörden gedroht, diese Drohung aber noch nicht in die Tat umgesetzt. Jetzt kommt noch mehr Konfliktstoff: Microsoft hat eine neue Produktreihe aufgelegt, die Expression Suite, die aus vier Komponenten besteht: Expression Web ist ein Web-Design-Tool und kommt als erste auf den Markt. Es führt die Tradition von Frontpage fort und ist kompatibel zu Visual Studio 2005. Er hält sich viel stärker an Standards als Frontpage und unterstützt Cascading Style Sheets (CSS), die ironischerweise der Internet Explorer 7 nicht darstellen kann. Die anderen Teile erscheinen im Lauf des nächsten Jahres und sind Expression Blend (ehemals Interactive Designer), Expression Design (ehemals Graphic Designer) sowie Expression Media, ein neues Tool für Digital Asset Management und Workflow. Insgesamt positioniert sich die Suite für den relativ günstigen Preis von 599 Dollar als Alternative zu Adobe Dreamweaver und Illustrator. Dass die Redmonder den Markt aufrollen, ist nicht zu erwarten, weil der miserable Ruf von Frontpage immer noch nachwirkt. Trotzdem ist die Stoßrichtung klar: Der Design und Grafik-Markt ist ebenso das Ziel wie der PDF-Markt, wo die Gates-Company jetzt auch einen Formularserver herausbringt, der Infopath abrunden soll.