Support-Ende von Windows 10: Kleine Unternehmen nicht vorbereitet
Den heutigen 14. Oktober haben sich viele Unternehmen im Kalender vorgemerkt, denn mit diesem Tag endet der Support für das Microsoft-Betriebssystem Windows 10 beziehungsweise Office 2016 und 2019. Sind KMU vorbereitet?

Auf der Microsoft-Seite steht es in klaren Worten: „Nach dem 14. Oktober 2025 wird Microsoft für Windows 10 keine kostenlosen Softwareupdates über Windows Update und Sicherheitfixes mehr anbieten und der technische Support wird eingestellt. “ Das Software-Unternehmen empfiehlt, wie allgemein bekannt, auf Windows 11 umzusteigen.
Gerade in kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU), die mitunter nicht über eine eigene IT-Abteilung verfügen, sind solche Umstellungen nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen. Der Anbieter von Security- und Groupware-Lösungen Intra2net hat nun 104 deutsche Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern und 1.567 PC-Arbeitsplätzen mit Microsoft Office nach dem aktuellen Stand befragt.
Demnach liege die Installationsquote von Office 2016 und 2019 in kleinen Unternehmen bei 65 Prozent. Es seien damit die am weitesten verbreiteten Versionen, der Migrationsdruck dementsprechend groß. Weitere 12 Prozent der befragten KMU setzen noch auf Office 2010 oder 2013; diese Versionen haben bereits seit Jahren keinen Herstellersupport mehr erhalten.
Eines der zentralen Ergebnisse sei laut Studienautoren somit, dass 77 Prozent der kleinen Unternehmen ab sofort keine Sicherheitsupdates mehr für ihr Office-Paket erhalten. Der Wechsel zu Office 2024 laufe zudem nur langsam an. Das aktuellste On-Premises-Paket habe bei den kleinen Unternehmen aktuell einen Marktanteil von 8 Prozent; dabei wechseln vor allem Anwender:innen von Office 2019. Version 2021 spiele laut Intra2net bei neuen Migrationen praktisch keine Rolle mehr.

„Die Ergebnisse sind alarmierend, aber keine Überraschung. Viele kleine Unternehmen haben die letzten zwölf Monate nicht genutzt, um ihr Office-Paket rechtzeitig zu aktualisieren“, sagt Steffen Jarosch, Vorstand bei Intra2net. „Zusammen mit dem Supportende von Windows 10 ergibt sich jetzt ein massiver Nachholbedarf – zumal Microsoft für Office keine kostenpflichtige Übergangslösung in Form von erweiterten Sicherheitsupdates anbietet.“
Supportende am internationalen E-Waste-Tag
Die Open Source Business Alliance geht davon aus, dass im Zuge der Umstellung eine hohe Anzahl an Laptops und Rechnern entsorgt werden dürften, obwohl diese noch funktionsfähig seien. Laut Schätzungen sind allein in Deutschland noch rund 32 Millionen PCs mit Windows 10 im Einsatz. Studien gehen davon aus, dass im Zuge der Umstellung auf Windows 11 weltweit bis zu 240 Millionen PCs verschrottet werden könnten. Dass das Supportende ausgerechnet auf den Internationalen Tag des Elektroschrotts terminiert ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Wie es um Elektroschrott als Ressourcen-Quelle aktuell steht, lesen Sie hier.