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IDC startet Quartals-Tracker für Virtualisierung - Methoden noch "Work-in-Progress"

Microsofts Aufholjagd zu Vmware trägt bereits Früchte

IDC hat jetzt seinen ersten Quartalsbericht über die Entwicklung auf dem Markt für Virtualisierung veröffentlicht. Danach führt Vmware noch, doch Microsoft ist bereits hart auf den Fersen des einstigen Alleinherrschers.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2008 • ca. 1:55 Min

Die Einführung von Virtualisierung schreitet immer schneller voran. Zu diesem Ergebnis kommt
eine aktuelle IDC-Untersuchung. Und um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben deren
Marktforscher jetzt einen Quartals-Tracker darüber eingeführt, mit dem die Veränderungen in diesem
Markt alle drei Monate veröffentlicht werden sollen.

Im ersten Bericht werden die Zahlen für das zweite Quartal 2008 bekannt gegeben. Danach stieg
die Zahl der Virtualisierungs-Lizenzen in diesen drei Monaten insgesamt um 53 Prozent gegenüber dem
Vorquartal und um 72 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2007.

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Den größten Anteil daran hatte der Bereich x86-Server-Virtualisierung, der um 60 Prozent zulegen
konnte. Auf dem zweiten Platz folgt "Explicitly Parallel Instruction Computing (also Intels
Itanium). Hier gab es ein Plus von 18 Prozent. Einen Rückgang um sieben Prozent musste der Bereich
Mainframe- und RISC-Server-Virtualisierung hinnehmen.

Doch die Zahlen sollen noch nicht auf die Goldwaage gelegt werden. "Es ist unser erster Bericht
und die Erhebungsmethoden befinden sich noch in einem Work-in-Progress", sagt IDC-Analyst Brett
Waldman.

Was die Methode angeht, so beobachtet IDC die Nutzung von Virtualisierungs-Lizenzen – nicht
deren Verbreitung. "Da heute praktisch alle Mainframes und x86-Server mit einem Hypervisor
ausgeliefert werden, ist eine Statistik über deren Verbreitung bedeutungslos", erläutert er die
IDC-Vorgehensweise.

Laut Waldman habe IDC schon lange mit einem solchen Tracker geliebäugelt, doch die Dominanz von
Vmware habe eine solche Statistik nahezu überflüssig gemacht. "Der Markt ist jetzt in Bewegung
geraten. Vor allem Microsofts Hyper-V hat den Hypervisor zu einem Gebrauchsgut gemacht und damit
der Virtualisierung viel frischen Schub verliehen", erläutert Waldman.

Für die Zukunft erwartet er eine Verschärfung des Konkurrenzkampfes im Bereich
Server-Virtualisierung. Wobei diese weniger bei den ohnehin kostenlosen oder preiswerten
Hypervisors stattfinden wird, sondern im Bereich Virtualisierungs-Management.

Bei den Auslieferungen für x64-Geräte führt Vmware mit einem Anteil von 44 Prozent, doch
Microsoft ist bereist mit einem Anteil von 23 Prozent dicht auf den Fersen.

Bei der Hardware hält HP einen führenden Anteil von 34 Prozent am Hypervisor-Markt, gefolgt von
Dell mit einem Anteil von 29 Prozent und IBM mit 19 Prozent.

Bei der Adaption von Virtualisierung sind vor allem die Großunternehmen führend. "Diese können
in Form von Server-Konsolidierung immense Kosten einsparen", sagt Waldman über die
Hintergründe.

Doch auch bei diesen Unternehmen gibt es eine Reihe an Anwendungen, die derzeit nicht auf
virtuelle Server umgestellt werden sollen. Hierbei handelt es sich um alle geschäftskritischen
Anwendungen sowie um Applikationen mit intensiven Input-Output (IO). "IO ist weiterhin die
Achillesferse der Server-Virtualisierung, die nur mit neuen Storage- und Netzwerk-Ansätzen zu
meistern ist", so Waldman.

Harald Weiss/CZ