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Mobile Datendienste: Mittendrin und doch am Anfang

Mobile Datendienste: Mittendrin und doch am Anfang

Autor:Redaktion connect-professional • 23.5.2008 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Mobile Datendienste: Mittendrin und doch am Anfang
  2. Enger Rahmen für mobile Dienste
  3. Trend geht zur Konvergenz von Web, Mobile und Broadcast

Im Zuge der UMTS-Euphorie wurde den mobilen Datendiensten von führenden Marktforschern eine rosige Zukunft vorhergesagt. Der Markt hat diese Einschätzung bislang revidiert. Gerade in den letzten Monaten aber mehren sich eindeutige Zeichen für eine Veränderung. Branchengrößen wie Google, Yahoo, Microsoft und andere arbeiten intensiv an Produkten, die den Sektor mobiler Datendienste bedienen. Der Durchbruch kann jedoch nur gelingen, wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und Dienste anbietet, die anwenderorientiert konzipiert sind. Der Startschuss fiel in Deutschland eigentlich schon am 18. August des Jahres 2000. Denn an diesem Tag ging die Versteigerung der UMTS-Lizenzen zu Ende. Insgesamt zahlten die »glücklichen« Gewinner der sechs verfügbaren Lizenzen einen Betrag von 50,8 Milliarden Euro. Eine Summe so unvorstellbar, dass das ganze Land den Atem anhielt und sich die Frage stellte, ob sich das je refinanzieren ließe.

Eine Killer-Applikation wurde noch nicht gefunden Doch die Verantwortlichen waren ihrer Sache sicher. Sie glaubten an den breitbandigen Mobilfunk und die Verheißungen der so plötzlich möglich gewordenen Dienste – Videotelefonie, um nur eine zu nennen. Tatsächlich aber stehen mobile Dienste auch heute – acht Jahre später – noch immer am Anfang ihrer Entwicklung. Eine wirkliche Killer-Applikation hat bisher niemand finden können, trotz intensiver Suche. In den Marketing-Abteilungen der Carrier stehen den Verantwortlichen ob dieses Dilemmas wohl die Haare zu Berge, treffen sie die ausbleibenden Umsätze doch am härtesten. Mit einer zündenden Idee konnten sie indes bislang nicht aufwarten. In schöner Regelmäßigkeit hört man zu Großereignissen wie der Fußball-WM von Diensten wie Handy-TV und bekam bislang letztlich doch nur wieder eine abgespeckte Variante in Form des x-ten MMS-Services mit dem Tor des Tages. Nutzer ließen sich mit diesen überaus einseitigen und beinahe statischen Diensten aber nicht wirklich mobilisieren. Bei den Anwendern haben sich bisher eigentlich nur Dienste durchgesetzt, die im Grunde auch schon vorher verfügbar waren und jetzt in einer mobilen Abwandlung möglich wurden: E-Mail und Internet. Die aktuelle Situation bedeutet aber keinesfalls, dass mobile Dienste keine Zukunft haben. Im Gegenteil, eigentlich weist diese Feststellung nur den direkten Weg zu den Anwendern. Denn man muss auf Anbieterseite endlich verstehen, dass mobile Datendienste letztlich vor allen Dingen eine Untergruppe bereits bestehender Dienste sind.