Mobilfunkbetreiber lassen Kunden im Spam-Regen stehen
Während Spam am Computer schon zum Alltag gehört, entdecken die Cyberkriminellen zunehmend auch die Mobiltelefone als lohnende Angriffsobjekte. Doch die Mobilfunk-Provider schauen dem gefährlichen Treiben bisher noch weitgehend untätig zu.

- Mobilfunkbetreiber lassen Kunden im Spam-Regen stehen
- Niedrige Toleranzschwelle der Kunden
Spam ist in den letzten Jahren nicht nur immer mehr geworden, er hat sich dabei auch von einer reinen Werbeplage zu gefährlichen Angriffen auf die Systeme gewandelt, hinter denen handfeste Geschäftsinteressen von Cyberkriminellen stecken. So ist es wenig verwunderlich, dass mit zunehmender Versorgung der Bevölkerung mit Handys und immer neuen Möglichkeiten an mobilen Messaging-Diensten auch der mobile Spam ein interessantes Geschäftsfeld für die Hacker aus der Schattenwirtschaft wird. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass auch im mobilen Bereich bereits knapp 20 Prozent der Kunden mit Spam zu kämpfen haben. Doch die Mobilfunkanbieter und ihre Kunden unterschätzen das Problem bisher und ergreifen kaum oder keine Gegenmaßnahmen.
Laut einer aktuellen Studie der Spezialisten für Messaging-Security von Cloudmark unter den zwölf größten europäischen Mobilfunk-Providern, haben diese das Problem dabei jedoch durchaus erkannt: Alle zwölf Unternehmen rechnen damit, dass das Spam-Volumen in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. Dennoch überlegen nur 16 Prozent von ihnen auch aktiv, was sie wie sie ihre Anwender am besten vor Spam durch Internet und E-Mail auf dem Handy schützen können. Während gesamteuropäisch gesehen damit ganze 83 Prozent der Anbieter bisher noch kein Filtersystem eingerichtet haben, um ihre Kunden vor den Auswirkungen der unerwünschten Nachtrichten zu schützen, sieht die Lage in Deutschland sogar noch düsterer aus: Hierzulande hat laut Cloudmark noch kein einziger der großen Provider ein Filtersystem im Einsatz.