Multisourcing gewinnt an Bedeutung
Multisourcing gewinnt an Bedeutung Outsourcing erlebt wie jede andere Geschäftsstrategie eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Die Auswahl an Standorten, Anbietern, Fertigkeiten und Prozessen ist so groß wie nie zuvor.

- Multisourcing gewinnt an Bedeutung
- Firmeninterne Anforderungen
Die Zeiten als Outsourcing hauptsächlich die Vergabe umfassender Verträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren und länger an einen einzigen, global agierenden Anbieter bedeutete, gehören der Vergangenheit an. Multisourcing – die Beauftragung verschiedener Anbieter durch einen Auftraggeber – ist eine taktische Maßnahme, die zunehmend von Auftraggebern in allen Sektoren angewandt wird. Im Jahr 2000 arbeiteten noch 81 Prozent der Outsourcing-Auftraggeber mit nur einem oder zwei Anbietern zusammen. Bis zum Jahr 2008 hat sich die Zahl der Auftraggeber, die Dienstleistungen von drei oder mehr Anbietern beziehen, mit 36 Prozent fast verdoppelt. Dieser Trend ist teilweise auf den Wunsch der Auftraggeber zurückzuführen, die größer gewordene Zahl der heute verfügbaren Anbieter zu nutzen. Ein Multisourcing bietet diverse Vorteile. Es sorgt für mehr Wettbewerb zwischen den Lieferanten, was die Verhandlungsposition des Auftraggebers während der Vertragslaufzeit stärkt. Darüber hinaus fördert es die Entwicklung eines strategischen, unternehmensweiten Sourcing-Ansatzes, durch den die Auftraggeber von Skaleneffekten und einem besser aufeinander abgestimmten Management profitieren können. Selbst erfahrene Auftraggeber betrachten die Beschaffung und Verwaltung eines Multisourcing-Geschäfts als eine komplexe Aufgabe. Die richtige Ausführung erfordert deshalb eine sorgfältige Planung.
Unterbreitung eines attraktiven Angebots Das Aufteilen von Sourcing-Anforderungen in sinnvolle, marktfähige Einheiten für Multisourcing-Angebote erfordert umfassende Überlegungen. Die Lieferanten haben unterschiedliche Vorstellungen von einem attraktiven Geschäft, aber alle bewerten potenzielle Verträge nach ähnlichen Kriterien, darunter:
• Vertragsdauer: Die Sicherheit eines längeren Geschäfts ist immer ein zugkräftiges Argument.
• Risiko versus Gewinn: Der erwartete Ertrag wird dem potenziellen Risiko gegenübergestellt.
• Geschäftsentwicklung: Geschäfte in einem strategisch reizvollen Bereich werden bevorzugt – beispielsweise hinsichtlich Technologie, Geographie, Serviceart oder Marktsektor.
• Erforderliche Technologieplattformen: Anbieter berücksichtigen ihre Erfahrung mit den erforderlichen Plattformen, bevor sie einem Geschäft zustimmen.
Es ist wichtig, sich Kenntnisse des Marktes zu beschaffen und anzueignen und mit einer Reihe von potenziellen Anbietern zu sprechen. Für Auftraggeber ist es von entscheidender Bedeutung, sich nicht auf Marketingbotschaften der potenziellen Lieferanten zu verlassen und sich nicht in eine Richtung drängen zu lassen, die möglicherweise von ihren grundsätzlichen Anforderungen abweicht. Ebenso besteht die Gefahr, dass die Bedürfnisse einer einzelnen Abteilung womöglich die umfassenderen Unternehmensziele in den Hintergrund drängen, wenn es keinen vollständig integrierten Beschaffungsansatz gibt. Die erfolgreichsten Unternehmen verwenden einen klar definierten Prozess für alle Beschaffungsteams, wobei jeder einzelne potenzielle Vertrag im Hinblick auf das Gesamtgefüge bewertet wird.