Netgear trifft die Finanzkrise hart
Bei Netgear macht sich die Finanzkrise bemerkbar. Im dritten Quartal sind bei dem Netzwerkspezialisten sowohl Umsatz als auch Gewinn eingebrochen. In Deutschland hat es deswegen bereits Entlassungen gegeben.
Mit einem Umsatz von 179,4 Millionen US-Dollar hat Netgear im dritten Quartal seines Geschäftsjahres um sechs Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Auch der weltweite Nettogewinn ist drastisch gefallen: Während Netgear im dritten Quartal 2007 noch einen Gewinn von 13,2 Millionen Dollar erwirtschaftet hat, blieben in diesem Jahr unter dem Strich nur 3,1 Millionen.
Für das laufende vierte Quartal erwartet der Netzwerkspezialist dabei eine weitere Zurückhaltung. Der Netzwerker hat seine Prognosen nach unten korrigiert und geht nun von einem Umsatz zwischen 155 und 165 Millionen Dollar aus.
Besonders drastisch sieht die Situation in Großbritannien aus, wo Netgear seinen Umsatz annähernd halbiert hat. Zwar weist Netgear in Deutschland keine Zahlen aus, ganz so kritisch ist die Situation hierzulande allerdings nach Aussage von Thomas Jell, Managing Director für Zentraleuropa bei Netgear, offenbar nicht. »Diese schwerwiegenden Probleme haben wir in Deutschland nicht«, sagte er auf Nachfrage von Computer Reseller News. Dennoch: Auch hierzulande ist das Geschäft nicht so gelaufen wie erwartet: »Wir sehen nicht die Welt zusammenbrechen, aber die Profitabilität hat sich nicht so entwickelt, wie wir uns das vorstellen «, gesteht Thomas Jell. Darauf hat Netgear in Deutschland mit einigen Entlassungen reagiert. »Wir haben etwas umstrukturiert «, bestätigt Jell.
Das spüren offenbar auch einige der Fachhandelspartner. »Unser Netgear-Ansprechpartner ist leicht untergetaucht«, sagt Nico Gerum aus dem mStore in München. Auf Kundenseite sieht der Fachhandel dagegen eine stabile Nachfrage nach Netgear-Produkten: »Netgear ist bei uns nach AMV immer noch die wichtigste Marke«, so Thorsten Voelzke vom Fachhändler Compare aus Wuppertal.
Netgears CEO Patrik Lo begründet das rückläufige Ergebnis mit einer weltweit schwachen Nachfrage nach Consumer-Produkten im Retail- und im Service Provider-Kanal. Auch in Deutschland ist offenbar das Geschäft mit Privatkunden das Sorgenkind. »Wir sehen schon eine Consumer- Zurückhaltung«, sagt Jell.