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Neue Runde im Streit zwischen Youtube und GEMA

Die Videoplattform Youtube wehrt sich gegen die neuen Gebührenforderungen der GEMA. Da der alte Vertrag ausläuft, wollen die Rechteverwalter jetzt deutlich mehr Geld – bis zum 50fachen der in europäischen Nachbarländern fälligen Summe. Youtube hat daraufhin tausende Musikvideos gesperrt.

Autor:Lars Bube • 1.4.2009 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Neue Runde im Streit zwischen Youtube und GEMA
  2. Youtube fordert mehr Transparenz bei der GEMA

Die Zusammenarbeit zwischen der Videoplattform Youtube und der GEMA hat neuerlich einen schweren Knacks erhalten. Grund ist die neue Gebührenforderung der GEMA für Musikrechte an auf Youtube stehenden Musikstücken und –Videos. »Wir waren schon immer dafür, dass Musikschaffende für die Nutzung ihrer Musik auf YouTube auch angemessen vergütet werden. Der beste Beweis hierfür ist unsere Vereinbarung mit der GEMA, die wir für unsere Nutzer und im Interesse der Musikschaffenden abgeschlossen haben. Diese Vereinbarung läuft nun aber aus.«, beschreibt Patrick Walker, Director of Video Partnerships EMEA bei Youtube die Situation in einem Google-Blog.

Problematisch ist vor allem, dass die GEMA die Möglichkeit eines neuen Vertrages nutzen will, um die fälligen Gebühren für die Rechte deutlich zu erhöhen und so in Zeiten von Online-Musikklau Kasse zu machen. Welch enorme Summen die GEMA fordert, zeigt ein Vergleich mit dem Nachbarland Großbritannien, in dem die Rechte ebenfalls aktuell neu ausgehandelt werden: So will die deutsche GEMA laut des veröffentlichten Tarifs etwa das 50fache von dem, was die englische Verwertungsgesellschaft »PRS for Music« vor einigen Wochen von Youtube forderte. Dabei sei selbst das englische Tarif-Modell bereits zu teuer, kritisiert Walker. »Übertragen auf den Kauf einer CD würde dies bedeuten, dass ein Musikliebhaber in Deutschland für eine herkömmliche CD mehr als 500 Euro zahlen müsste.«. Dabei bezahle sein Unternehmen bereits erhebliche Beträge an die GEMA und fördere über seine Plattform auch neue Künstler, von denen die GEMA wieder profitieren könne.