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Gefallener HP-Chef erneut in der Kritik

Neue Vorwürfe gegen Hurd: Sexuelle Belästigung und Insiderhandel

Das Schmierentheater um den über eine Affäre mit seiner Mitarbeiterin Jodie Fisher gestolperten HP-Chef Mark Hurd geht in die nächste Runde: Neuen Informationen zufolge soll Hurd seiner Geliebten vorab Informationen zum bevorstehenden Kauf des IT-Dienstleisters EDS durch HP geliefert haben.

Autor:Lars Bube • 8.11.2010 • ca. 1:00 Min

Die Meldungen rund um Mark Hurd reißen nicht ab: Nachdem Hurd aufgrund einer vertuschten Affäre zur freien Mitarbeiterin und ehemaligen Softpornodarstellerin Jodie Fisher zuerst den HP-Chefposten aufgeben musste und anschließend für reichlich Zoff zwischen seinem neuen Arbeitgeber Oracle und HP sorgte (siehe:Ellison attackiert HP und Apotheker), steht jetzt schon wieder neuer Ärger ins Haus: Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, soll Hurd seiner Geliebten vor dem Kauf des IT-Dienstleisters EDS Insiderinformationen zur Übernahme zugespielt haben.

Laut dem Bericht des WSJ ist die Ursache der neuen Vorwürfe gegen Hurd ein jetzt aufgetauchter Brief, den Fishers Anwältin Gloria Allred an ihn geschrieben hat. Darin wirft sie Hurd laut der Zeitung nicht nur vor, ihre Mandantin bereits einige Wochen vor dem Verkauf auf einer Veranstaltung in Madrid über Details der geplanten Übernahme informiert zu haben. Darüber hinaus soll Hurd Jodie Fisher nachdem ihre Beziehung zu Ende war auch mehrfach sexuell belästigt haben.

Sollten sich diese Anschuldigungen als wahr herausstellen, würde das nochmals ein ganzes anderes Licht auf die Affäre Hurd werfen. Wenn Hurd tatsächlich Insiderinformationen weitergegeben haben sollte, wäre dies eine wesentlich griffigere Erklärung für seinen schnellen Abgang, bei dem der Aufsichtsrat ihm quasi von heute auf morgen komplett das Vertrauen entzog, als alleine die Affäre zu einer Mitarbeiterin. Peinlich sind diese neuen Erkenntnisse auch für Oracle-Chef Larry Ellison, der seinen Freund Hurd inzwischen in sein Unternehmen geholt hat und HP für seinen Rauswurf schwer kritisiert hatte.