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Sex-Affäre um HP-Chef Mark Hurd

HP-Chef Hurd tritt nach Sex-Skandal zurück

Nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung ist HP-Chef Mark Hurd zurückgetreten. Hurd werde seinen Posten an der Spitze des Unternehmens "mit sofortiger Wirkung" aufgeben, teilte das Unternehmen mit.

Autor:Markus Reuter • 7.8.2010 • ca. 0:50 Min

HP hatte eine externe Kanzlei Vorwürfe prüfen lassen, wonach Hurd die Unternehmensregeln gegen sexuelle Belästigung beim Umgang mit einer früheren Angestellten eines Subunternehmens verletzt haben soll. Die Untersuchung habe ergeben, dass dies nicht der Fall gewesen sei, teilte HP mit. Hurd habe aber gegen den Verhaltenskodex von HP bei Geschäftsbeziehungen verstoßen.

Nach Angaben des Leiters der Justizabteilung von HP, Michael Holston, hatte die in der Marketingabteilung arbeitende Mitarbeiterin des Subunternehmens Hurd vor einigen Wochen des sexuellen Missbrauchs bezichtigt. Bei den Nachforschungen sei herausgekommen, dass der 53-Jährige eine "enge private Beziehung" zu der Frau unterhalten, diese aber nicht öffentlich gemacht habe. Offenbar machte Hurd der Frau Geschenke, die er dann als Spesen abrechnete. Die Belästigungsvorwürfe soll die Frau nach dem Ende der Affäre erhoben haben.

Die Frau habe Vergütungen oder Kostenerstattungen erhalten, die nicht im Zusammenhang mit einer Tätigkeit für das Unternehmen gestanden hätten, sagte Holston. Hurd habe zudem Rechnungen eingereicht, mit denen er versucht habe, die "wahre Natur seiner Beziehung" zu der Frau zu verschleiern.

"Als Vorstandsvorsitzender schummelt man nicht bei den Ausgaben", sagte der Analyst Rob Enderle der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn er selber gezahlt hätte, wäre er jetzt noch da."