Neuer Emprise-Chef will Krise beenden
2007 ist der Neustart ausgefallen, nun kündigt der neue CEO des IT-Beratungshauses Emprise, Robert Kubera, eine Neuauflage an. Immerhin: Die Gläubiger ziehen erst einmal mit.
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Geschäftsbereiche abstoßen, angespannte Liquiditätslage verbessern, Kosten senken, strategische Partnerschaft mit Leben füllen – sprich: das Auftragsbuch füllen.
Mit diesen Maßnahmen will der vor einem Monat zum Alleinvorstand der Emprise AG aufgestiegene Manager Robert Kubera das Hamburger IT-Beratungshaus Emprise wieder in die schwarzen Zahlen führen. Vergangenes Jahr hatte sein Vorgänger, der langjährig an der Spitze von Emprise stehende Joachim Regenbogen, dieses Ziel verpasst. Dennoch: Regenbogen, der an Emprise mit rund sieben Prozent beteiligt ist, konnte in 2007 wenigstens die Verluste deutlich senken. Bei einem Umsatzrückgang von knapp 4,7 Prozent auf 22,4 Millionen Euro war der Verlust umrund die Hälfte auf 3,3 Millionen Euro gesunken. Knapp über 140 Mitarbeiter zählen die Tochtergesellschaften der Emprise AG.
An der Restrukturierung beteiligt waren Sanierungsexperten von Roland Berger. Vielleicht hat der gute Ruf der bekannten Unternehmensberatung dafür gesorgt, dass die Gläubiger bereit waren, um der Zukunft vom Emprise willen, einen Teil ihrer Forderungen freiwillig abzuschreiben. Der größte Gläubiger verzichtete auf Forderungen in Höhe von 3,6 Millionen Euro und senkte für das restliche Darlehen von 8,4 Millionen Euro den Zinssatz auf vier Prozent. »Wir haben eine gute Ausgangssituation für einen Neustart geschaffen«, ist sich der neue Emprise-Chef Kubera sicher.
Sicher ist aber auch: Als Penny- Stock wird die Emprise-Aktie diesen wenig schmeichelhaften Ruf so schnell nicht los. Außer, Kubera hält, was er verspricht: Die Tournaround-Strategie zügig umsetzen und sogar wieder zu investieren. In diesem Jahr will Kubera wieder schwarze Zahlen schreiben, in 2009 dann die Ebit- Marge auf sieben Prozent steigern. Seit März dieses Jahres geht es wieder leicht bergauf für Emprise. Im Mai und Juni hätten alle Gesellschaftenwieder schwarze Zahlen geschrieben.
Aufgegeben hatte Emprise ihre Duisburger Tochterfirma Emprise P&S Consulting. 80 Prozent der Anteile wurden vomStuttgarter IT-Beratungsunternehmen Fichtner Consulting AG gekauft, die restlichen Anteile haben im Rahmen eines Management-Buy- Out die Geschäftsführer von Emprise P&S, Uwe Pithan und Hartmut Schmalow, erworben.
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