Nokia schielt auf Palm
In den USA sind neue Gerüchte laut geworden, nach denen der Mobilfunk-Multi Nokia den Konkurrenten Palm übernehmen möchte. Die Börse reagierte positiv auf diese Aussicht und die Aktien von Palm machten daraufhin einen Sprung nach oben.

- Nokia schielt auf Palm
- Auch Dell und Microsoft sind im Gespräch als Palm-Käufer
Das schon seit September in Branchenkreisen schwelende Gerücht, das Nokia ein Interesse am Konkurrenten Palm nachsagt, hat neuen Auftrieb erhalten. Laut US-Brancheninsidern wird dazu zwischen den Beiden Unternehmen auch bereits verhandelt. Tatsächlich würde eine Übernahme für beide Seiten Sinn ergeben: Da Palm selbst mit seinem neuen Aushängeschild, dem Smartphone »Pre« (in Deutschland bei o2 Germany zu haben), nicht aus den roten Zahlen kommt, wird die Firma für den finnischen Nokia-Konzern bezahlbar. War noch vor zwei Monaten ein Kaufpreis von rund 3 Milliarden US-Dollar für Palm im Gespräch, hat sich dieser Preis laut Börsenkreisen inzwischen auf einen Wert zwischen 2 und 2,5 Milliarden Dollar reduziert.
Für Nokia ist Palm insbesondere aus zwei Gründen interessant: Zum einen könnte der bisher hauptsächlich in Europa Hersteller damit seine Stellung auf dem US-Markt wesentlich verbessern, auf dem bisher eher Marken wie Motorola und auch Palm stark vertreten sind. Zum anderen würde Nokia im Paket mit Palm auch das stark bewertete Betriebssystem WebOS bekommen, das ähnliche Möglichkeiten und Funktionen bietet, wie sie bereits von Apples iPhone bekannt sind. Beispielsweise ermöglicht WebOS ausgefeilte Multitouch-Steuerungen mittels Touchscreens. Hinzu kommt auch noch, dass Nokia im Bereich Smartphones noch einiges aufzuholen hat. Im Moment verliert das Unternehmen auf diesem Gebiet stetig Marktanteile: Nach Angaben der britischen Markforschungsfirma Canalys setzte Nokia im dritten Quartal 2009 weltweit rund 16,4 Millionen Smartphones ab. Obwohl dies zwar einer Steigerung von 1 Million abgesetzten Einheiten im Vergleich zum Vorjahr entspricht, sank der Marktanteil gleichzeitig um 1,2 Prozent auf 39,7 Prozent.