Nokia Siemens Networks: 108 MBit/s über Mobilfunknetz
Bei einem Test gelang es Nokia Siemens Networks, Daten mit einer Rate von 108 MBit/s über ein Mobilfunknetz zu versenden. Die Technik soll in »Long-Term-Evolution«-Netzen (LTE) Verwendung finden.

Bei dem Versuch verwendeten die Fachleute des Unternehmens die »Virtual-Mimo«-Technik (Multiple Input Multiple Output). Sie ermöglicht den schnellen Datentransfer zwischen zwei Mobilfunkgeräten, ohne dass die Systeme dazu zwei Antennen verwenden müssen.
Bei Virtual Mimo sind nur eine Antenne und ein Leistungsverstärker erforderlich. Dies senkt die Herstellungskosten von Endgeräten und verringert den Stromverbrauch.
Bislang waren im Uplink-Betrieb nur Datenraten von 54 MBit/s möglich. Beim Herunterladen von Daten (Downlink) von einer Basisstation zu einem Endgerät lassen sich bis zu 160 MBit/s erzielen.
Long-Term-Evolution versus Wimax
Den Versuch führe Nokia Siemens zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (Heinrich-Hertz-Institut) durch. Dabei wurde in beiden Richtungen eine TV-Sendung im Format HDTV (High-Definition Television) übertragen, parallel dazu vom und zum zweiten Endgerät eine zufällige Datenfolge.
LTE ist eine der Techniken, die als Nachfolger der vorhandenen 3G-Mobilfunkübertagungsverfahren im Gespräch ist. Feldversuche mit LTE sollen Ende 2008 starten.
Im zweiten Halbjahr 2010 werden nach Einschätzung des Halbleiterherstellers Texas Instruments die ersten Mobilfunknetze auf diese Technik umgestellt. TI ist einer der wichtigsten Lieferanten von Chips für Mobilfunksysteme.
Als Konkurrent von LTE gilt die Breitband-Funktechnik Wimax. Diese stößt zumindest in Europa derzeit allerdings auf geringes Interesse. Anders in den USA: Dort hat beispielsweise der Carrier Sprint-Nextel angekündigt, ein landesweites Wimax-Netz aufzubauen.