Nuance entdeckt den Channel neu
Die Spracherkennungsspezialisten von Nuance haben erkannt, dass sie einen Fehler begangen haben, indem sie den Fachhandel vernachlässigt haben. Mit neuen Produkten und Konzepten wollen sie die Kooperation mit dem Channel verbessern.

Die Spracherkennungs-Software Dragon hat eine echte Odyssee hinter sich. Vermarktet unter den Firmen Dragon, Lernout&Hauspie, Scansoft und jetzt Nuance, bietet die neu vorgestellte neunte Version zusätzliche Umsatzchancen für den Fachhandel. Das Marktvolumen für Sprachlösungen steigt jährlich um etwa 30 Prozent. In Autos und Callcentern wird zunehmend automatische Sprachsteuerung genutzt. Im nächsten Frühjahr werden Handys auf den Markt kommen, die die Diktiersoftware von Nuance nutzen. All dies eröffnet zusätzliche Marktchancen.
Peter Hauser, Senior Vice President International & General Manager Nuance Communications International, scheut sich aber nicht, Fehler der Vergangenheit offen auszusprechen: »Unser Fachhandelsgeschäft lag brach«.
Der Fokus der zurückliegenden Monate habe zu sehr auf Großkunden gelegen, der Channel und KMUs als Kundengruppe sei vernachlässigt worden. Das soll sich nun ändern. Das Unternehmen nimmt den Launch von Dragon Naturally Speaking 9 zum Anlass, den Fachhandel verstärkt einzubeziehen. Die neue Version hat nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Vorgängern: Der Nutzer muss das Programm nicht erst mühselig dazu trainieren, seine eigene Stimme zu erkennen. Durch diese erhöhte Benutzerfreundlichkeit ist das Programm jetzt auch für neue Kundengruppen attraktiv. »Viele KMUs können jetzt unsere Lösungen einsetzten, und für diese ist der Fachhandel der ideale Ansprechpartner«, betont Hauser. Das Unternehmen baut den dedizierten Support für den Channel aus und wird ab 1. Oktober zwei zusätzliche Mitarbeiter einstellen, die die Reseller betreuen sollen. Als neuer Service für den Channel wurden Lizenzverträge eingeführt, die dem Handel die Möglichkeit geben, Volumenlizenzen zu verkaufen.
Nuance bietet zudem attraktive Margen: »Unsere Reseller erhalten 35 Prozent Grundmarge, der mit zusätzlichen Volumen- und Projektboni bis zu 45 Prozent steigen kann«, erläutert Hauser. Vor allem in vertikalen Marktsegmenten, in denen Nuance bisher nicht vertreten war, wie etwa Banken und Versicherungen, ist der Hersteller auf der Suche nach neuen VARs.
»Händler, die mit uns zusammenarbeiten wollen, sollten ihr vertikales Marktsegment genau kennen und in der Lage sein, First-Level-Support zu leisten«, fasst Hauser die Anforderungen zusammen.
Auch im OEM-Geschäft wird Nuance aktiver. »Die PC-Hersteller haben erkannt, dass der Preis nicht der einzige Faktor ist. Deshalb wird auf vielen Rechnern gerade in Deutschland künftig auch unsere Software mitgeliefert«, freut sich Hauser.
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