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Nur silberfarben sind sie nicht mehr

Virtuelle CDs – Die beiden Produkte »Virtual CD« und »Virtual CD File Server« machen CD- und DVD-Anwendungen im Netzwerk schneller, effizienter und komfortabler. Das Angebot enthält eine interessante Brenn-Software und erlaubt, die Nutzung physischer CDs und DVDs zu kontrollieren.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.9.2007 • ca. 4:50 Min

Virtual-CD von H+H Software aus Göttingen ist eine Anwendung, die aufWindows- Computern virtuelle CD-/DVD-Laufwerke erzeugt, die sich wie echte physische Laufwerke verhalten und beispielsweise im Windows-Explorer auch so angezeigt werden.Die Anzahl dieser virtuellen Laufwerke ist nur durch die Anzahl der auf dem jeweiligen Rechner verfügbaren Laufwerksbuchstaben beschränkt. In die virtuellen Laufwerke lassen sich auf der Festplatte gespeicherte virtuelle CDs und DVDs einlegen (und wieder auswerfen), die der Benutzer beziehungsweise Administrator mit Virtual-CD sehr einfach erzeugt. Virtual-CD an sich ist bereits netzwerkfähig – es sind lediglich zusätzliche Lizenzen für die Arbeitsplätze zu erwerben. Allerdings ist Virtual-CD selbst nicht für die Installation auf einem Server vorgesehen, lediglich zentrale Konfigurationsdateien und virtuelle CDs werden dort abgelegt. Für den Zugriff auf die virtuellen CDs ist auf den Arbeitsplätzen entweder das vollständige Programm oder eine Client-Software zu installieren.Wird hingegen das spezielle Virtual-CD-File-Server-Produkt (FS-) eingesetzt, benötigen die Arbeitsstationen keine zusätzliche Software für den Zugriff auf virtuelle CDs und DVDs.

Virtual-CD-FS wird pro Server lizenziert.Der Lizenzschlüssel erlaubt,Virtual-CD-FS auf einem Server zu installieren, der CDs dann über Freigaben bereitstellen wird. Außerdem berechtigt der Lizenzschlüssel den Benutzer dazu,Virtual- CD auf einem Arbeitsplatz zu installieren, um beispielsweise virtuelle CDs zu erzeugen und zu testen, bevor er sie auf die Festplatte des Servers kopiert.Network Computing testete sowohl Virtual- CD als auch Virtual-CD-Fileserver. Die Installation beider Programme war völlig problemlos und innerhalb weniger Minuten erledigt. Bei der durchgeführten Schnellinstallation von Virtual-CD erzeugte das Installationsprogramm automatisch das erste virtuelle CD-Laufwerk.Wer sich für die erweiterte Installation entscheidet, kann unter anderem während der Installation die Anzahl der virtuellen Laufwerke vorgeben und deren Laufwerksbuchstaben festlegen. Sofort nach der Installation sind die virtuellen Laufwerke sichtbar, beispielsweise im Windows-Explorer. Das Installationsprogramm erzeugt eine Virtual-CD-Task- Leiste, die einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen und Aufgaben bietet.Ein Auswahlpunkt in der Taskleiste ist die Toolbox, die alle wesentlichen Funktionen direkt bereitstellt.

Weitere Benutzungsschnittstellen sind ein Schnellstartprogramm im System-Tray der Windows-Startleiste, eine Explorer-Erweiterung und die CD-Verwaltung, die alle Virtual- CD-Funktionen zentral zur Verfügung stellt. Sämtliche Schnittstellen sind übersichtlich und bequem anzuwenden. Die Erzeugung einer virtuellen CD ist denkbar einfach: Quell-CD oder -DVD ins physische Laufwerk einlegen und über eine der Virtual-CDSchnitsttellen den Containerassistenten starten.

Beim Start prüft dieser Assistent die eingelegte CD und präsentiert anschließend ein paar Fenster, in denen der Benutzer einige Einstellungen überprüft beziehungsweise durchführt. So wählt er dort beispielsweise aus, ob das Programm eine virtuelle CD oder ein ISO-Image erstellt.Virtual- CD unterstützt alle gängigen CD-Typen und Formate, darunter CD-ROM,DVD,Video-CD, Foto-CD, Audio-CD und auch Mixed-Mode- CDs sowie Sonderformate. Das Programm führt eine dynamische Fehlerkorrektur durch und sucht dynamisch nach defekten Sektoren. AufWunsch komprimiert Virtual-CD Daten- CDs – es stehen vier Komprimierungsstufen mit unterschiedlichen Platzbedarf/Prozessorbelastungs- Verhältnissen zur Verfügung.Die gewählte Kompression beeinflusst natürlich auch die Geschwindigkeit der Erzeugung der virtuellen CD.Mit höchster Komprimierung kann es schon eine Weile dauern, dafür wird aber der Platzbe-darf auf der Festplatte deutlich reduziert. Virtuelle CDs lassen sich mit einem Passwort schützen und bei Bedarf auch verschlüsseln. Audiospuren speichert der Benutzer als Daten- oder Musikdateien auf der Festplatte – er entscheidet, wie das Programm die virtuelle CD erzeugt.Virtual- CD unterstützt die Audioformate Wave, ADPCM,OGG Vorbis und Lame MP3. Die Verschlüsselung funktioniert nicht für Audio-CDs, sonst aber lassen sich alle Einstellungen wie bei einer Daten-CD vornehmen.

Die Nutzung der Silberscheiben steuern

Natürlich beschränkt sich die Erzeugung virtueller CDs nicht auf physische CDs oder DVDs als Quelle. Im Virtual-CD-Editor kann der Benutzer aus beliebigen Verzeichnissen und Dateien eine virtuelle CD zusammenstellen. Virtuelle CDs oder DVDs orientieren sich an der Größe physischer Silberscheiben – bevor der Benutzer mit der Zusammenstellung beginnt, selektiert er in der Symbolleiste des Editors die zu erwartende Größe der virtuellen CD (600-MByte- CD bis 4,7-GByte-DVD). Die Größe muss kleiner oder gleich der tatsächlichen Datenmenge sein. Diese Einstellung ist besonders wichtig, falls die virtuelle CD später auf einen physischen Datenträger gebrannt werden soll, denn in diesem Fall muss natürlich die angegebene Größe der des Rohlings entsprechen. Das Brennprogramm von Virtual-CD kann Eins-zu-eins-Kopien von verschiedenen Quellen erzeugen,beispielsweise von physischen CDs, virtuellen CDs und ISO-kompatiblen Images.

Das ist noch keine besonders bemerkenswerte Funktion. Interessant ist aber, dass der Smart- Virtual-CD-Brenner mehrere virtuelle CDs gemeinsam auf eine physische CD oder DVD brennen kann. Die Anzahl ist lediglich durch den Platz auf dem Rohling begrenzt.Ab Version 7.1 von Virtual-CD unterstützt Smart-Virtual-CD auch DVD+R DL. Der Benutzer sollte jeder Smart-Virtual-CD das Smart-Virtual-CDReader- Paket hinzufügen, das gewährleistet, dass Smart-Virtual-CDs auch auf Computern genutzt werden können, auf denen Virtual-CD nicht installiert ist. Virtual-CD enthält jede Menge Funktionen, um virtuelle CDs zu bearbeiten, zu kopieren, zu verschieben, zu löschen, zu brennen, zu katalogisieren und zu überprüfen.Virtual-CD-Images lassen sich leicht in ISO-Images konvertieren und umgekehrt. Ein Kommandozeilenprogramm ermöglicht dem Benutzer, die wichtigsten Kommandos, darunter Einlegen und Auswerfen, von der Kommandozeile aus auszuführen.

Mit dem Virtual-CD-Skriptgenerator lassen sich Visual-Basic-Skripts erzeugen, die das Virtual-CD-API nutzen, um virtuelle CDs einzulegen und auszuwerfen. Solche Skripte können für Anwendungen nützlich sein, die sich über mehrere CDs erstrecken. Virtual-CD kümmert sich nicht ausschließlich um virtuelle CDs, sondern es hilft Administratoren auch, die Nutzung physischer CDs und DVDs zu kontrollieren. Sehr einfach kann der Administrator die Nutzung physischer CDs komplett abschalten. In diesem Fall sollte er aber ein Passwort erzeugen, welches ihm temporär erlaubt, physische CDs einzulegen, um beispielsweise virtuelle CDs zu erzeugen. Nun kann es aber sein, dass die Nutzung spezifischer physischer CDs aus irgend einem Grund möglich sein soll. In diesem Fall erzeugt der Administrator einfach eine Liste der erlaubten CDs.

Virtual-CD-File-Server besitzt die gleiche Funktionalität wie Virtual-CD, ist aber für eine Installation auf dem Server vorgesehen. Dieses Programm kann über Kollektionen bis zu 5865 virtuelle CDs gleichzeitig bereitstellen. Der Zugriff auf virtuelle CDs erfolgt einfach über gewöhnliche Windows-Netzwerk-Freigaben und unterliegt der gleichen Freigabensicherheit. Einige spezifische CD-ROM-Eigenschaften, die zwingend ein CD-Laufwerk benötigen, funktionieren auf diesem Weg allerdings nicht – dies betrifft beispielsweise Audio-CDs und Anwendungen, die einen Kopierschutz abfragen.Während Virtual-CD die Freigabe einer virtuellen CD automatisch auf einen Benutzer pro Freigabe beschränkt, erlaubt Virtual-CD-FS beliebig vielen Benutzern, gleichzeitig auf eine Freigabe zuzugreifen. Virtual-CD gibt es außerdem noch in einer Terminal-Server-Version. Für das bestmögliche Management eines großen Virtual-CDNetzwerks steht ferner Virtual-CD-Network-Management- Server zur Verfügung.

Fazit

Virtual-CD und Virtual-CD-File-Server sind ideale Produkte für Unternehmen,die in einer Windows- Netzwerkumgebung die CD-/DVD-Nutzung vereinfachen und kontrollieren wollen. Im Test mit unterschiedlichen Daten- und Audio- CDs sowie DVDs gab es mit keinem der beiden Programmen Probleme. Der Funktionsumfang ist riesig (mehr als sich hier beschreiben ließ), die Anwendung einfach, die Dokumentation gut.

dj@networkcomputing.de