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Onlinehandel: Ebay contra Hersteller

Im Kampf um die Kontrolle ihrer Vertriebskanäle versucht eine steigende Anzahl von Herstellern, den Verkauf ihrer Produkte im Internet einzuschränken. Mit einer Petition wehrt sich Ebay gegen diese Vorgehensweise und hat nun dem EU-Parlament in Straßburg 750.000 Unterstützerunterschriften vorgelegt.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.9.2009 • ca. 1:05 Min

Um in Kampf gegen die Hersteller Gewicht zu erhalten, setzt Ebay auf Basisdemokratie
Inhalt
  1. Onlinehandel: Ebay contra Hersteller
  2. 750.000 Unterschriften in drei Monaten

In den letzten Jahren sah sich Ebay wiederholt mit Klagen französischer Luxushersteller konfrontiert: Das Internet-Unternehmen müsse vorbeugend dafür sorgen, dass auf seiner Online-Plattform keine Produktfälschungen angeboten werden, so das Anliegen von Markenherstellern wie Louis Vitton und Chanel. Zwar steht der Schutz von Markenrechten außer Frage, doch schien es den Luxusherstellern um mehr zu gehen: Die Firmen befürchteten, durch das Internet einen Verlust an Exklusivität und sinkenden Einfluss auf die Verkaufspreise.

Ähnliches vollzieht sich derzeit auch im Zuge der »Schweinepreise«-Debatte im IT-Channel. Hersteller und stationärer Handel versuchen vereint, eine stärkere Kontrolle der Vertriebskanäle durchzusetzen. Mit Sony formulierte bereits ein erster Hersteller eine Strategie gegen Internet-Billigpreise: Mittels Anreizen für autorisierte Etail-Partner und juristischen Maßnahmen gegen Anbieter von Grauimporten will Sony die Kontrolle zurückgewinnen (CRN berichtete ).

E-Commerce-Plattformbetreiber Ebay sind solche Tendenzen ein Dorn im Auge. Anfang Juli startete das Unternehmen im Internet eine »Petition gegen die Beschränkung des Online-Handels«. »Markeninhaber versuchen in immer stärkerem Maße, den Verkauf von Luxusgütern, aber auch alltäglichen Artikeln, wie Kinderspielzeug, elektronischen Geräten, Rasenmähern und Kinderwagen, auf Online-Marktplätzen und anderen Websites zu blockieren«, heißt es darin. Doch sei man überzeugt, dass derartige Einschränkungen das Recht, Waren frei im Europäischen Binnenmarkt zu kaufen und zu verkaufen, auf unfaire Art und Weise einschränkten. Das Fazit: »Wir fordern daher die zuständigen Stellen in der EU auf, das europäische Wettbewerbsrecht zu ändern, um unfairen Beschränkungen für den Verkauf im Internet einen Riegel vorzuschieben und Markeninhaber dazu zu verpflichten, alle Vereinbarungen zur Beschränkung des Vertriebs ihrer Produkte offenzulegen.«