Oracle läutet neues Kapitel mit Applications Unlimited ein
Oracle läutet neues Kapitel mit Applications Unlimited ein: Gleich fünf größere neue Versionen von Geschäftsanwendungen hat Oracle heute unter dem Namen „Applications Unlimited“auf den Markt gebracht. Die Ellison-Company will damit den Druck auf SAP verstärken und seinen Bestandskunden Kontinuität garantieren.
Oracle untermauert sein Engagement für die Bestandskunden mit dem gleichzeitigen Start der neuen Versionen E-Business Suite Release 12, PeopleSoft Enterprise Release 9.0, Siebel CRM 8.0, JD Edwards EnterpriseOne 8.12 und JD Edwards World A9.1. Nach Unternehmensangaben ist die Auswahl der Funktionalitäten in enger Abstimmung mit den Kunden und User-Groups geschehen. „Wir sind entschlossen, die Investitionen unserer Kunden zu schützen“, versichert Charles Philipps, President von Oracle. Tatsächlich ist etwa JD Edwards World A9.1 die erste neue Version dieser Produktgruppe seit zehn Jahren. Gemeinsam ist allen Anwendungen jetzt die Verwirklichung der SOA-Architektur, Ausrichtung auf XML, Master Data Management und rollen-basierte Analyse. Sie sind jetzt alle für die Fusion Middleware zertifiziert. Darüber hinaus sind alle Anwendungen auch im On-Demand-Modell erhältlich, wobei Oracle selbst als Hoster auftritt. Über 15.000 Kunden, hauptsächlich bei CRM, nehmen diese Dienstleistung schon in Anspruch. Die Änderungen sind erheblich: Allein in der E-Business-Suite sind 18 neue Produkte und 2.443 Detailverbesserungen zu verzeichnen. Außerdem sind die Oracle-Applications jetzt auch untereinander besser abgestimmt: So haben jetzt alle ERP-Pakete jetzt eine fest installierte Anbindung zu Siebel CRM und ein einheitliches Business-Intelligence-Dashboard. Durch die größere Standardtreue ist es jetzt auch für Drittanbieter einfacher, ihre eigenen Produkte mit den Oracle Applications zu verzahnen. 300 ISV-Partner haben bereits entsprechende Lösungen angekündigt. Auch der Branchenfokus soll gestärkt werden. Oracle hat vier interne Organisationen gegründet, die für Retail, Communications, Utilities und Banking maßgeschneiderte Lösungen entwickeln sollen. Laut Philipps ist es seinem Unternehmen im Handelsumfeld bereits gelungen, SAP als weltweite Nummer Eins abzulösen. Es bleibt nun abzuwarten, wie langsam oder wie schnell die Kunden den Umstieg auf die neuen Versionen vollziehen werden. Dass ERP-Anwender dabei traditionell zögerlich sind, ist ein Problem, mit dem auch SAP und andere Anbieter in diesem Umfeld zu kämpfen haben. Phillips jedenfalls sieht als Hauptgrund für ein Upgrade die bessere Integration der Anwendungen an.