Oracle will eine Milliarde von SAP
Im Prozess um angeblich von SAP ausspionierte Kundendatenbanken von Oracle, wurde erstmals eine konkrete Summe genannt: Oracle klagt auf eine Milliarde Dollar Schadenersatz.
Für SAP ist es eine äußerst peinliche Affäre und die Walldorfer haben ihr Fehlverhalten auch bereits eingestanden: Mitarbeiter der amerikanischen SAP-Tochter Tomorrow Now haben sich unrechtmäßig Zugang zu Kundenbetreuungswebseiten und Supportmaterialien von Oracle beschafft und dort auch Dokumentationen und Software heruntergeladen. Doch was das nun für Folgen hat, darüber scheiden sich die Geister sehr deutlich.
Während Oracle SAP Industriespionage vorwirft und von mindestens sechsstelligen Schäden für das eigene Geschäft spricht, behauptet SAP bisher, die Daten nicht zum Zweck der Industriespionage heruntergeladen oder verwendet zu haben und sieht darin eher einen unglücklichen Fauxpas. Aufgrund der so weit auseinander liegenden Einschätzungen des Vorfalls waren bisher auch alle Versuche einer außergerichtlichen Einigung erfolglos.
Nun hat Oracle erneut nachgelegt und in einer Gerichtsakte seine Schadenersatzforderung konkretisiert: »Oracles Schaden liegt mindestens bei mehreren hundert Millionen Dollar und wahrscheinlich bei mehr als einer Milliarde Dollar.« SAP tat dies im Gegenzug in einer Stellungnahme als »wilde Spekulation« ab. Zu einer klärenden Gerichtsverhandlung kommt es voraussichtlich im Februar 2010.