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Palm: Neue Geldspritze vom Investor

Ein größeres Weihnachtsgeschenk hätte sich der angeschlagene PDA-Hersteller Palm nicht wünschen können: Satte 100 Millionen Dollar »spendet« eine Investmentfirma dem finanziell angeschlagenen Unternehmen.

Autor:Bernd Reder • 23.12.2008 • ca. 1:05 Min

Kann Palm mit neuen Geräten die große Wende schaffen?

Nachdem in den letzten Tagen aufgrund dramatischer Verluste im letzten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einmal mehr das Ende von Palm heraufbeschworen wurde, erhält das Unternehmen jetzt von den Finanzinvestoren von Elevation Partners eine weitere rettende Finanzspritze in Höhe von 100 Millionen Dollar. Bereits im Oktober 2007 hatte Palm von Elevation rund 325 Millionen Dollar bekommen. Im zweiten Quartal verbuchte Palm einen Verlust von mehr als 506 Millionen Dollar, dem ein Umsatz von nur 171 Millionen Dollar gegenüber stand, mehr als 39 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Dennoch bleiben die Investoren optimistische: »Palm hat nach unserer Auffassung das Zeug dazu, die Mobilfunkindustrie zu revolutionieren«, sagt Roger McNamee, einer der Mitbegründer von Elevation Partners. Damit spielt er auf Geräte unter dem neuen Betriebssystem »Nova« an, das Palm auf der Consumer Electronics Show Anfang Januar 2009 vorstellen will.

Zu Grabe getragen werden aber die Pläne des eigenen Betriebssystems Palm OS. Wegen Geldmangels hatte Palm die Rechte an dem Betriebssystem an die japanische Firma Access verkauft, die es jedoch bislang jedoch bisher nicht geschafft hat, auf Basis von Palm OS eine neue Systemsoftware zu entwickeln. Deshalb setzt Palm nun ganz auf den Nachfolger »Nova«, das gleichzeitig eines der Asse im Ärmel des Unternehmens ist. Sollte »Nova« floppen, dürfte es auch bald mit Palm endgültig zu Ende gehen. Nach Einschätzung von Telekommunikationsexperten wird es Palm angesichts der kommenden Wirtschaftsflaute eh schwer haben, Mobilfunk-Carrier davon zu überzeugen, Geräte mit einer neuen Systemsoftware in ihr Programm aufzunehmen.