Zum Inhalt springen
Kopfnuss

Party mit Paris Hilton: Die »neue Systems« wirbt um Besucher

Als die Systems in München kürzlich für immer ihre Pforten geschlossen hat, mag der eine oder andere alte Hase der IT-Branche wehmütig geworden sein.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.11.2008 • ca. 1:10 Min

Überraschend indes kam das Ende der Branchenschau nicht, denn ein Trend hat sich seit längerer Zeit angedeutet. Zwar zählte die Messe jedes Jahr weniger Besucher, die Qualität der Gäste entwickelte sich laut Messegesellschaft allerdings umgekehrt proportional zu deren Quantität. Mit anderen Worten: Weniger Leute sorgten seltsamerweise für ein höheres Order-Volumen bei den Ausstellern.

Es war bereits abzusehen, dass in nur wenigen Jahren wohl ein einziger Messebesucher die Auftragsbücher der Aussteller alleine hätten füllen müssen. Im darauf folgenden Jahr wäre es sogar noch schwieriger geworden. Dann wären die Aussteller nämlich vor der Herausforderung gestanden, mit überhaupt keinem Besucher eine erfolgreiche Messe hinzulegen. Doch die Messegesellschaft hat rechtzeitig die Notbremse gezogen.

»Es ist Zeit für Neues«, begründete Messe-Chef Klaus Dittrich den Schritt. Geplant ist nun ein bisher nicht näher definiertes IT-Event. Obwohl das Konzept der »neuen Systems« unter strenger Geheimhaltung erarbeitet wird, sind bereits einige Details zur Kopfnuss durchgesickert.

Kerngedanke der Events: Eine stärkere Spezialisierung soll mehr potenzielle Besucher ansprechen. Jene Zielgruppe, die selbst Trendthemen wie Virtualisierung oder Cloud Computing nicht begeistern kann, soll durch Prominente angelockt werden. Zwar hat die Messegesellschaft angeblich eine Bewerbung von Franjo Pooth bereits abgelehnt. Aber Tennisstunden von Boris Becker, Gesangsunterricht von Dieter Bohlen und abends Party mit Paris Hilton stehen offenbar bereits auf dem Programm. Auch das Thema Green IT wird nicht vergessen. Selbstverständlich wird es möglich sein, an dem ganzen Event via Telepresence teilzunehmen.

Wenn das finale Programm der »neuen Systems« erst einmal steht, können Messe und Aussteller nur hoffen, dass dies nicht der Startschuss zu einem neuen Trend ist, der ebenso fatal wäre wie der alte: Die Quantität der Besucher steigt umgekehrt proportional zu deren Qualität.