Preisverfall im Security-Markt: Die Schmerzgrenze ist erreicht
Der konstante Preisverfall im Markt für Consumer Security ist gestoppt. Zumindest vorläufig – der extreme Wettbewerbsdruck, gepaart mit der Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung könnte die Abwärtsspirale schon bald wieder in Gang setzen. CRN hat mit Herstellern und Distributoren über die aktuelle Situation in einem der umkämpftesten Marktsegmente gesprochen.

- Preisverfall im Security-Markt: Die Schmerzgrenze ist erreicht
- »Die Schmerzgrenze ist erreicht«
- Multifunktionalität statt Preissenkungen
Verschnaufpause im Preiskampf
Billiger als eine Schachtel Zigaretten: Im April 2008 bot der Software-Hersteller Panda Security seine Antivirenlösung in Saturn-Märkten für fünf Euro an. Etwa zur gleichen Zeit konnte man beim Discounter Penny Markt eine 6-Monats-Lizenz von Kasperskys Antivirus-Lösung 7.0 für 9,99 Euro kaufen. Damit loteten beide Hersteller die Schmerzgrenze der Preisgestaltung im Markt für Consumer Security aus. Seit Jahren bewegt sich die Preisspirale kontinuierlich nach unten, getrieben von den Herstellern im Kampf um Kunden und Marktanteile. Doch mit den bisher aggressivsten Sonderaktionen haben sich sowohl der marktdominierende Hersteller Kaspersky als auch Herausforderer Panda Security keinen Gefallen getan. »Die Aktion war ein Testballon, der nicht funktioniert hat«, lautet das ernüchternde Fazit von Axel Diekmann, Geschäftsführer von Kaspersky Deutschland. Laut Diekmann sollen keine weiteren Aktionen dieser Art folgen: »Man muss abwägen, wie viel Schaden man damit anrichtet«.
Damit meint der Deutschland-Chef nicht nur Konflikte mit dem Channel (siehe CRN 18/08), sondern auch einen möglichen Image-Schaden. »Der Verkauf im Discounter widerspricht sich mit der Wertigkeit der Marke«, so Diekmann. Auch Jan Lindner, Deutschland-Chef bei Panda Security, will seine Aktion nicht wiederholen: »Wir wollten vor allem unsere Sichtbarkeit im Markt erhöhen und nicht prinzipiell über den Preis taktieren«.