Quelle startet Internet-Ausverkauf zu Ramschpreisen
Bei Quelle gehen bald die Lichter aus. Die Warenhaus-Legende ist nicht mehr zu retten. Beim Ausverkauf soll es nun vor allem im Internet massive Rabatte für die Kunden geben.
Bei Quelle gehen bald die Lichter aus: Innerhalb von wenigen Wochen soll das Versandhaus abgewickelt sein. Die meisten der 10.500 Beschäftigten werden ihren Job verlieren, viele von ihnen schon am ersten November keinen Lohn mehr bekommen. Die Finanzierung der Transfergesellschaft, in der die Betroffenen weiterqualifiziert werden sollten, ist mit dem Quelle-Aus ebenfalls gescheitert. »Wir werden uns sehr bemühen, einen geordneten Ausverkauf zu machen«, so Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg in Fürth. Es soll vor allem im Internet starke Rabatte geben, um die Kunden zum Kaufen zu animieren.
Die Abwicklung von Quelle ist zugleich ein Armutszeugnis für die Politik, die es nicht geschafft hat, das Traditionshaus zu retten. Während sich der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zwischenzeitlich schon als Retter von Quelle feiern ließ, verfolgte derweil in der Bundeshauptstadt sein CSU-Parteikollege Wirtschaftsminister zu Guttenberg einen gänzlich anderen Kurs. Der Fall Quelle führt deutlich vor Augen, dass eine geordnete Insolvenz kein Allheilmittel ist.
Die Schließung des Versandhauses Quelle hätte nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi durch schnelleres und entschlosseneres Handeln verhindert werden können. »Das war zum Haare raufen, Diese Liquidation wäre nicht notwendig gewesen", so die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Margret Mönig-Raane. Entscheidend für das endgültige Aus für Quelle sei nach Ansicht der Gewerkschafterin gewesen, dass die Abwicklung des Massekredits zum Druck des neuen Quelle-Katalogs nicht schnell genug erfolgt sei. Je mehr über die Probleme berichtet worden sei, desto mehr Kunden seien abgesprungen.