Rundumschutz für Server, Desktops und Laptops
CA-Business-Protection-Suite – Die Suite von Computer Associates fasst Virenschutz, Anti-Spyware, Server-, Desktop- und Laptop-Datensicherung sowie Desktop-Migration unter zentralem Management zusammen. Was dem Administrator das Leben erleichtern soll, sorgte im Test aber für Überstunden.


Unternehmen müssen sich und ihre Daten vor einer Menge an Bedrohungen, Unfällen und kleineren Missgeschicken schützen. Viren, Spyware, Festplatten-Crashes und unbeabsichtigt vom Benutzer gelöschte oder überschriebene Informationen sind nur wenige Beispiele. Nun existieren unzählige Programme, die Daten sichern, vor Viren schützen und nach Spyware suchen. Aber nur sehr wenige Produkte, die diese Funktionalitäten zusammenfassen. Dabei würde eine solche Zusammenfassung – wenn auch nicht in einer einzigen Applikation, so doch zumindest unter einer einzelnen, zentralen Managementschnittstelle – den Administratoren das Leben ein bisschen erleichtern. Computer Associates ist einer der wenigen Hersteller, die eine solche integrierte Datenschutz- und Sicherheits-Suite offerieren. Dieses Paket zu schnüren, war vermutlich nicht besonders schwierig für CA, denn die meiste enthaltene Software war bereits vorhanden, wurde aber bis zum ersten Release der Protection-Suite separat vermarktet. CA hat aber ein wenig mehr getan, als den einzelnen Programmen eine gemeinsame Schnittstelle zu verpassen. So sind beispielsweise die Installationsroutinen in einen einzigen Installationsprozess zusammengefasst, was die unternehmensweite Bereitstellung erleichtert.
Die Business-Protection-Suite baut auf bewährte Produkte auf: Zur Sicherung der Daten von Servern, Desktops, Laptops und Notebooks steht ein vollständiges »BrightStor ARCserve Backup r.11.5« zur Verfügung, und um das Aufspüren von Viren kümmert sich »eTrust Antivirus 7.1.501«. Zur selben Produktfamilie gehört »eTrust Pest Patrol Anti-Spyware«, das Computer nach Spionagesoftware durchkämmt. Software zur Desktop-Migration rundet diese Produktsammlung ab.
Da Network Computing die Komponenten der Suite schon häufiger als Einzelprodukte getestet hat, stand in diesem Test nicht die Funktionalität von beispielsweise Arcserve-Backup auf dem Prüfstand. Wesentlich interessanter erschien zu untersuchen, wie CA die Integration gelöst hat. Und dies kann sich durchaus sehen lassen. Schon bei der Installation gelangt der Administrator zu dem Eindruck, es mit einem einzelnen, runden Produkt zu tun zu haben. Allerdings ist die Installation in Server- und Desktop-/Laptop-Installation unterteilt. Die Server-Komponente läuft auf Systemen unter Windows-2000, Windows-XP-Professional, Windows-Server-2003 oder Windows-Small-Business-Server (Standard und Premium). Die Server-Installation dauerte im Test relativ lang, funktionierte aber problemlos. Nach der Installation startet das Hilfsprogramm für die Konfiguration, das den Administrator durch alle erforderlichen Einstellungen für Server, Antivirus, Antispyware, Backup und Bereitstellung führt. Hier konfiguriert der Verwalter unter anderem Zeitpunkt und Intervall für Viren-Signaturen-Downloads. Der Server kann Viren-Signaturen an die Arbeitsstationen verteilen. Der Umgang mit dem Hilfsprogramm für die Konfiguration ist sehr einfach. Hat der Administrator alle Punkte im Hilfsprogramm vollständig abgearbeitet, ist der Schutz beziehungsweise die Umgebung vollständig konfiguriert und Agenten-Software an die Arbeitsstationen verteilt.
So einfach, wie die Server-Installation und -Konfiguration im Test waren, so problematisch gestaltete sich die Installation der Desktop-Komponenten. Kurz gesagt, es war schlicht nicht möglich, die Software auf Computern mit Windows-XP-Home (SP2) zu installieren, obwohl dieses Betriebssystem neben Windows-2000 laut Dokumentation ausdrücklich unterstützt wird. Spätestens beim Versuch eines Antvirus-Updates hängten sich die Systeme auf und waren nur mit viel Geduld und Zeit (oder per Restore von einem Backup-Medium) wieder nutzbar zu machen.
Alles unter Kontrolle
Die Schaltzentrale der Suite ist das Server-Kontroll-Center, eine vollständig integrierte, auf Web-Technik basierende Managementkonsole, die einen konsolidierten Status für Sicherheit, Speicher und Datenmigration auf einem Bildschirm präsentiert. Auf dieser Konsole betrachtet und steuert der Administrator Benutzer, konfiguriert Richtlinien und Einstellungen, plant Scans, Datensicherungen und Datenmigrationen, verteilt Updates, betrachtet Logs und startet weitere Managementkonsolen für Antivirus, Antispyware, Backup und Restore. Die Konsole ist angenehm gestaltet und leicht zu bedienen, aber ein bisschen träge.
Das Desktop-Kontroll-Center ist eine weitere Konsole, die Statusinformationen anzeigt, die Desktop-/Laptop-Komponenten der Suite betreffen. Die Endbenutzer starten hier Funktionen oder stellen Optionen der enthaltenen Produkte ein. Möchte der Administrator die Benutzer lieber an kurzer Leine führen, kann er das Desktop-Kontroll-Center über eine Richtlinie auch verriegeln, sodass Benutzer keine Einstellungen mehr ändern und dadurch die Sicherheit ihrer Desktops gefährden können.
Das Hilfsprogramm für die Konfiguration wurde schon kurz erwähnt. Dieses Programm lässt sich jederzeit wieder starten, um Antiviren-Scans zu planen, Richtlinien für Datensicherungen von Servern und Desktops einzustellen, Server- und Desktop-Schutzeinstellungen zu betrachten und zu modifizieren, und um Client-Software an die Desktops zu verteilen. Ein vergleichbares Programm existiert auch für die Desktops. Benutzer können damit Signatur-Dateien aktualisieren, Scans und Updates planen, Daten sichern und sofortige Scans starten.
Fazit
Mit Ausnahme des Schnitzers bei der Installation der Desktop-Komponenten auf mehreren Windows-XP-Home-Maschinen arbeitete die Business-Protection-Suite einwandfrei. Verglichen mit der Installation einzelner Produkte für die Datensicherung, für Virenschutz und Antispyware ist die einzige Installationsroutine eine große Erleichterung. Geht der Administrator nach der Installation das Hilfsprogramm für die Konfiguration Punkt für Punkt durch, kann er eigentlich nichts falsch machen. Das zentrale Server-Kontroll-Center macht es leicht, Server- und Desktop-Zustände zu verfolgen, denn der Administrator findet alle wichtigen Informationen auf einer Seite.
Unternehmen, die bereits bewährte Datensicherungs- und Antiviren-Software einsetzen, werden sicher nicht so ohne weiteres zur Business-Protection-Suite greifen. Wer aber über den Einkauf einer neuen Backup- und/oder Antiviren-Lösung nachdenkt, der sollte sich die Suite einmal genauer ansehen und unter Berücksichtigung des von der Suite gebotenen zentralen Managements nachrechnen.
dj@networkcomputing.de