Zum Inhalt springen
Größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte

Schwarz Digits investiert 11 Milliarden Euro in hochmodernes Rechenzentrum

Mit einem milliardenschweren Investitionsvolumen baut die Schwarz-Gruppe in Lübbenau eines der modernsten Rechenzentren Europas. Im „Schwarz Digits Datacenter“ sollen bis zu 100.000 GPUs unter anderem für das Training großer KI-Modelle eingesetzt werden.

Autor: Michaela Wurm • 18.11.2025 • ca. 1:50 Min

Spatenstich für das geplante Datacenter der Schwarz-Gruppe in Lübbenau
Spatenstich für das geplante Datacenter der Schwarz-Gruppe in Lübbenau
© Schwarz Digits

Elf Milliarden Euro investiert die Schwarz-Gruppe in ein neues Rechenzentrum in Lübbenau im brandenburgischen Spreewald. Dabei handele sich um die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte, wie Christian Müller, Co-Vorstandschef von Schwarz Digits, der Digital-Sparte des Konzerns, beim Spatenstich betonte. Für StackIT, den Cloud-Anbieter des Unternehmens, wird es dann bereits das fünfte Rechenzentrum sein.

Das Rechenzentrum wird mit einer Anschlussleistung von zunächst rund 200 Megawatt geplant und ist in zwei Bauabschnitten modular erweiterbar. Bis zu 100.000 GPUs können somit künftig im Rechenzentrum installiert werden. Diese werden unter anderem für das Training großer Modelle mit KI-Inferenz eingesetzt.

Das geplante KI-Rechenzentrum der Deutschen Telekom zusammen mit Nvidia und SAP in München soll dagegen nur für bis zu 10.000 GPUs ausgelegt sein (connect professional berichtete).

Und auch Google hat bereits angekündigt, in den kommenden vier Jahre 5,5 Milliarden Euro in ein neues Rechenzentrum und den Ausbau bestehender Standorte in Deutschland zu investieren.

Der erste Bauabschnitt des „Schwarz Digits Datacenter“ mit drei Modulen soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden und laut Unternehmen einen „zentraler Meilenstein auf dem Weg zu einer unabhängigen, sicheren und leistungsfähigen digitalen Infrastruktur in Deutschland und Europa“ setzen.

Anbieter zum Thema

Ende 2027 soll der erste Bauabschnitt des Datacenters Lübbenau stehen
Ende 2027 soll der erste Bauabschnitt des Datacenters Lübbenau stehen
© Schwarz Digits

Europas Resilienz stärken

Das Rechenzentrum soll die Grundlage für eine unabhängige, sichere und leistungsfähige Cloud-Infrastruktur am Standort Deutschland bilden, wie Vertreter des Unternehmens betonen.

„Die Zunahme hybrider Bedrohungen in den letzten Jahren und einseitige digitale Abhängigkeiten sind für Unternehmen in ganz Europa ernstzunehmende Herausforderungen. Insbesondere kritische Infrastruktur gilt es deshalb zukünftig noch besser vor unerlaubten Fremdzugriffen zu schützen”, sagt Christian Müller, Co-CEO von Schwarz Digits. „Es ist daher unerlässlich für uns, massiv in hochmoderne und skalierbare Rechenzentren zu investieren.”

„Für uns ist Lübbenau mehr als nur ein Rechenzentrums-Standort; es ist ein zentraler Ankerpunkt für die gelebte digitale Souveränität Europas. Hier schaffen wir die unabhängige und sichere Infrastruktur, die es Unternehmen und Bürgern ermöglicht, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten und unsere digitale Zukunft selbstbestimmt zu gestalten”, betont Rolf Schumann, Co-CEO Schwarz Digits.

Vollständig mit Grünstrom betrieben

Bis Ende 2027 entsteht auf dem 13 Hektar großen Gelände des ehemaligen Kraftwerks Lübbenau ein hochmodernes Rechenzentrum, das im Regelbetrieb vollständig mit Grünstrom betrieben wird.

Darüber hinaus werden die verbauten Server mittels innovativem ‚Direct Liquid Cooling’ ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine freie Kühlung über die Umgebungsluft und die

Abgabe hochwertiger Abwärme mit bis zu 50°C. Letztere wird direkt in das Fernwärmenetz des regionalen Energieversorgers Süll eingespeist und an die Fernwärmekunden in Lübbenau und Umgebung verteilt.