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Schweizer Wettbewerbshüter verbieten Telekom-Ehe

Bern/Paris (dpa) - Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat überraschend die Fusion der Telekomunternehmen Orange und Sunrise in der Schweiz untersagt. Die geplante Übernahme würde laut Weko-Präsident Walter Stoffel zu einem «Schulbeispiel...

Autor:Redaktion connect-professional • 22.4.2010 • ca. 0:50 Min

…einer kollektiv marktbeherrschenden Stellung» führen, wie er am Donnerstag in Bern erläuterte. Die Mutterkonzerne France Télécom und der dänische Telefonkonzern TDC erwägen Einsprüche.

In der Schweiz ist die Swisscom mit staatlicher Mehrheit der größte Telekommunikationsanbieter. Gemeinsam wären Sunrise und Orange auf einen Marktanteil von rund 38 Prozent im Mobilfunk gekommen. Swisscom beherrscht rund 60 Prozent. Laut Weko böten das neue Unternehmen und die frühere Monopolistin Swisscom keine wirksame Konkurrenz mehr, wenn Sunrise als «der aktivste Netzbetreiber» - aus dem Markt verschwinden würde.

Beide Mutterkonzerne von Orange und Sunrise kritisierten am Donnerstag diese Entscheidung der Schweizer Wettbewerbsbehörden. Die Fusion hätte den Schweizer Verbrauchern genutzt, erklärte France Télécom in Paris. Jetzt werde die Vormacht der Swisscom gefestigt.

France Télécom ist mit 50,9 Milliarden Euro Umsatz einer der größten Telekom-Konzerne der Welt. Auf dem Schweizer Markt ist Orange nur Nummer drei mit 1,3 Milliarden Franken (907 Mio Euro) Umsatz und 1,56 Millionen Kunden. Die 1998 privatisierte dänische TDC gehört zu knapp 88 Prozent der Angel Lux Common SA. Die TDC-Tochter Sunrise ist Nummer zwei in der Schweiz mit 2,9 Millionen Kunden und zwei Milliarden Franken Umsatz. dpa hpd/hn xx n1 pi