SCO ist pleite
Der Unix-Spezialist SCO hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechtes beantragt. Das Unternehmen hatte mit Klagen gegen Linux-Hersteller und Anwender für Schlagzeilen gesorgt.
Die juristische Niederlage, die SCO vor einigen Wochen gegen Novell erlitt, hat dem Unix-Spezialisten jetzt offenkundig das Genick gebrochen: Der Unix-Spezialist beantragte Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts. Außer mit Novell ist SCO auch in einen teuren Rechtsstreit mit IBM verwickelt. Bereits im März 2003 klagte das Unternehmen gegen den Konzern, weil der angeblich Unix-Code illegal in Linux eingebracht habe. Durch die jüngste Niederlage gegen Novell wurden die Vorwürfe zwar entkräftet. Damit war der Rechtsstreit aber noch nicht ausgestanden, weil SCO nicht locker ließ. Am vergangenen Montag sollte eigentlich eine neue Prozessrunde beginnen. Das Verfahren wird aber wegen des Insolvenzantrags vorerst ausgesetzt.
Wegen angeblicher Urheberrechte an Linux hatte SCO auch Anwender wie Daimler-Chrysler verklagt. Das waren wohl zu viele Feinde auf einmal: Der SCO-Aufsichtsrat sprach sich einstimmig für den Antrag auf Gläubigerschutz aus. CEO Darl McBride versicherte Kunden und Partnern, der Support für die SCO-Produkte bliebe von der Insolvenz unberührt und würde weiter gewährleistet. Ein Verfahren nach Chapter 11 bedeutet nicht automatisch das Aus für eine Firma. Vielmehr soll der Gläubigerschutz dem zahlungsunfähigen Unternehmen die Möglichkeit geben, sich zu restrukturieren.