SCO beantragt Gläubigerschutz
Es war absehbar: Wenige Wochen, nachdem ein US-Gericht die Ansprüche von SCO gegen Novell in Sachen Unix für haltlos erklärte, musste das Unternehmen Gläubigerschutz anmelden.
Der vergangene Freitag war ein schwarzer Tag in der Firmengeschichte der SCO Group. Der Unix-Spezialist erklärte, dass er seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen könne und beantragte Gläubigerschutz nach Chapter 11.
Mitte August hatte ein Gericht im US-Bundesstaat Utah entschieden, dass die Rechte am Betriebssystem Unix Novell gehören, und nicht SCO (wir berichteten). Damit seien finanzielle Ansprüche von SCO an Nutzer von Unix hinfällig.
SCO hatte zudem behauptet, Linux sei ein illegaler Ableger von Unix. Daher müssten auch alle User von Linux an SCO Lizenzgebühren zahlen. Auch diese Forderungen verloren durch das Urteil ihre Grundlage.
SCO soll Lizenzgebühren zahlen
Im Gegenteil: Das Distriktgericht in Utah verurteilte SCO dazu, für seine Unix-Produkte Lizenzgebühren zu zahlen, unter anderem an Sun und Microsoft. Wie hoch diese Gebühren sind, soll in einem separaten Prozess geklärt werden, der heute (17.09.) beginnt. Die Rede ist von bis zu 25 Millionen Dollar.
Im zweiten Quartal erzielte SCO einen Umsatz von rund 6 Millionen Dollar (im Vorjahr: 7,13 Millionen) und fuhr einen Verlust von 1,14 Millionen Dollar ein (i. V. 4,69 Millionen).