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Mobile Computing: PDA

Smartphone essen PDA auf

Zum 13. Mal in Folge sank der Absatz von Personal-Digital-Assistants (PDAs). Laut IDC fanden in den ersten drei Monaten rund 900.000 Handhelds einen Abnehmer – 36,3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2006.

Autor:Bernd Reder • 11.9.2007 • ca. 1:10 Min

Der Grund für diese Entwicklung, frei nach dem Film »Angst essen Seele auf« von Rainer-Werner Fassbinder: Smartphones und Handys essen PDAs auf.

Smartphones bieten vergleichbare Funktionen, etwa Kalender sowie Verwaltung von Aufgaben und Kontakten. Mittlerweile sind zudem etliche Geräte, etwa Nokias N95 oder das Blackberry 8800, mit einem GPS-Chip ausgestattet. Sie lassen sich somit auch als Navigationssystem einsetzen.

Hinzu kommt laut IDC, dass Anwender, die mobiles Arbeitsgerät benötigen, verstärkt zu Notebooks greifen. Die Preise für diese Rechner sinken; damit erhöht sich der Druck auf PDAs.

Palm immer noch die Nummer eins

Zu den Anbietern von PDAs: Palm behauptete im ersten Quartal mit 32,1 Prozent Anteil den ersten Platz vor Hewlett-Packard (21,7 Prozent). Allerdings verkaufte Palm 180.000 Geräte weniger als im ersten Quartal 2006.

HPs Zahlen sehen nicht besser aus: Der Absatz sank von 346.000 »iPaqs« (Q1/2006) auf 199.000. Als einziger Anbieter unter den Top 5 verbuchte Mio einen Zuwachs, von rund 105.000 verkauften Systemen auf 139.000.

Dell, vor Sharp noch auf Platz vier, hat bereits die Konsequenzen aus der Entwicklung des PDA-Marktes gezogen. Der Direktversender bringt keine neuen Modelle mehr auf den Markt. Künftig müssen Dell-Kunden mit Produkten von Drittanbietern vorlieb nehmen.

Von den Anbietern haben nur Palm und Mio klar bekundet, dass sie weiterhin Handhelds entwickeln und vermarkten wollen.

Allerdings ist auch Palms Engagement mit Skepsis zu sehen, trotz der loyalen Nutzerschaft: Die aktuellen Modelle Palm TX und Zen 22 sind bereits zwei Jahre alt. Nachfolger sind noch nicht in Sicht.

Dagegen bewegt sich HP stärker in den Bereich Smartphones (»Messenger«-Reihe«) und Navigationssysteme (»Travel Companion«). Der Hersteller will damit die Umsatzeinbußen bei klassischen PDAs kompensieren.