Software und mehr
Software und mehr Nächstes Jahr will die CeBIT definitiv lösungsorientierter werden und außerdem weniger Tage beanspruchen.


Eine thematische Ausrichtung wird indes schon in diesem Jahr versucht: So sind die softwarefokussierten Hallen 1 sowie 3 bis 8 mit »Business Processes« überschrieben. Besonders im Blick stehen heuer laut Reinhold Umminger, Vertriebsleiter für die CeBIT bei der Deutschen Messe in Hannover, die Themen Enterprise Content Management (ECM), Business Intelligence (BI), serviceorientierte Architekturen (SOA), Linux und Open Source sowie Customer Relationship Management (CRM). Sogenannte Arenen und Foren bieten den Besuchern ergänzend zu den Ausstellungsständen der Anbieter vertiefende Fachvorträge und Möglichkeiten, sich auszutauschen. So will der Ausstellungsbereich SOA World in Halle 4 zeigen, wie sich bestehende IT-Systeme im Rahmen einer SOA-Infrastruktur integrieren lassen, um getätigte Investitionen zu schützen. Als Hauptsponsor fungiert der Software-Hersteller Software AG. Für unabhängige Analysen und den Brückenschlag zwischen IT und Business sollen die Firmen CSA Consulting und Dr.-Wolfgang-Martin-Team sorgen. Ebenfalls in Halle 4 gibt es mit der CRM Arena einen eigenen Bereich für alle Aspekte der Verwaltung und Nutzung von Kundendaten. Die neue Plattform will zu einem Treffpunkt für IT-Fachleute, Marketingspezialisten und IT-Hersteller werden. In Halle 3 können die Besucher auf einem Fachforum für Business Intelligence (BI) und Enterprise Information Integration (EII) zusammenkommen. Eine Podiumsdiskussion beispielsweise wird sich der mittlerweile klassischen Technologie des Data Mining widmen. Daneben steht jedoch auch das erst vor einigen Jahren definierte Thema Corporate oder Business Performance Management auf der Agenda. EII soll dabei helfen, Daten aus heterogenen Quellen in den Geschäftsprozessen zusammenzuführen. Im Linux Park mit einem Forum in Halle 5 sind rund 30 Aussteller versammelt, die Neuheiten aus dem Open-Source-Umfeld zeigen. Einer Umfrage der Marktforschungsfirma IDC zufolge setzen weltweit mehr als 54 Prozent der Unternehmen Linux ein, was die gestiegene Akzeptanz quelloffener Software belegt. Die Vorträge dort werden auch über das Internet zur Verfügung gestellt. Das Thema ECM wird auf der CeBIT in diesem Jahr noch konservativ zweigeteilt dargeboten. Für das Dokumentenmanagement gibt es einen Bereich in Halle 1 mit rund 30 Ausstellern. Das vom Branchenverband VOI organisierte Forum wird Vorträge von Archivierung über Workflow bis zu digitalen Signaturen bieten. Mehrere Vorträge werden sich dem neuen Archivierungsformat PDF/A widmen. Für das Web Content Management hingegen befindet sich eine separate Arena in Halle 3. Die Vorträge dort bringen voraussichtlich auch einiges zum Hype-Thema Web 2.0. Angesprochen werden sollen sowohl IT-Fachleute als auch Fachverantwortliche, etwa aus dem Bereich Online-Marketing.
Business Intelligence im Arbeitsspeicher
Der Software-Hersteller Qliktech zeigt sein Produkt Qlikview 7 zur Erstellung von Berichten und Analysen in Szenarien für Marketing, Vertrieb, Einkauf, Produktion und Controlling. Die Daten werden im Arbeitsspeicher gehalten, so dass bei Abfragen eine hohe Performance möglich wird. Auf die für Olap typischen multidimensionalen Datenwürfel wird verzichtet. Außerdem versucht der Hersteller, die Bedienung so einfach zu halten, dass breite Benutzergruppen mit der Software arbeiten können. Als Frontend dient ein DHTML-Client, der ohne weitere Installationen über einen Web-Browser genutzt werden kann. Nicht zuletzt verspricht der Anbieter verhältnismäßig niedrige Gesamtkosten und einen schnellen Return on Investment. (Halle 3, Stand C45)
Kollaboration mit Web 2.0
Neben vielen Lösungsszenarien zeigt der IT-Riese IBM seine neue Lotus-Software. Für die neue Version 8 des Flaggschiffs Notes/Domino gibt es derzeit eine öffentliche Beta-Fassung, die Auslieferung des endgültigen Produkts ist für Mitte 2007 geplant. Neu hinzu kommen in der Lotus-Palette die Produkte Quickr und Connections. Quickr soll Kollaboration auf der Basis gemeinsamen Contents unterstützen und bietet Web-2.0-Technologien. Dazu gehören Wikis und Blogs, aber auch Integrationen mit gängigen Büroprogrammen, etwa solchen aus Microsofts Office-Paket. Quickr löst das bisherige Produkt QuickPlace ab. Connections soll eine neue Basis für die Zusammenarbeit im Sinn eines Social Computing schaffen. Das Produkt unterstützt Profile, mit denen sich Personen auf der Basis ihrer Rollen, Zuständigkeiten, Interessen und Kompetenzen finden lassen. In Communities können Benutzer, die gemeinsame Interessen haben, kommunizieren und interagieren. Außerdem gibt es Blogs, Bookmarks und Tags. Connections kann mit IBMs Websphere Portal eingesetzt werden, aber auch mit Microsofts Sharepoint. (Halle 1, Stand F41/F51)
Archivieren und Finden
IQDoQ, ein Tochterunternehmen des IT-Dienstleisters Materna, präsentiert die Version 4.7 des Archivierungs- und Dokumentenmanagement-Systems HyperDoc im Rahmen von Themen- und Branchenlösungen: etwa für digitale Kunden- oder Personalakten. Mit dem Produkt lassen sich Dokumente revisionssicher verwalten und Prozesse unterstützen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie GDPdU wird erleichtert. Neue Funktionen erhöhen außerdem den Bedienungskomfort etwa bei der Suche nach Dokumenten, verspricht der Hersteller. Nutzenpotenziale seien bei kleinen Belegmengen ebenso gegeben wie bei großen, bei stark und bei schwach strukturierten Prozessen, in großen und in mittelständischen Unternehmen. (Halle 1, Stand F70)
Fülle von Applikationen
Der Applikationsanbieter Infor zeigt seine wesentlich durch Übernahmen entstandene Produktpalette zu den Bereichen Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (SCM), Supply Chain Management (SCM) sowie Business Intelligence (BI) mit Performance Management sowie Planning und Forecasting. Zu sehen ist unter anderem das ERP-System COM, das seit 25 Jahren in Unternehmen der diskreten Fertigung eingesetzt wird – etwa bei Automobilzulieferern sowie im Maschinen- Anlagenbau – und Prozesse vom Auftragseingang bis zur Warenlieferung abbildet. Ferner wird die neueste Version des ERP-Pakets Xpert für die Automobilbranche gezeigt, die sich auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) stützt, um an wechselnde Anforderungen rasch angepasst werden zu können. Ebenfalls mit einer SOA wartet die CRM-Software Epiphany auf, die Funktionen für Marketing, Vertrieb und Kundendienst bietet. (Halle 5, Stand C24)