Speicherpreise wieder auf dem Weg nach unten
Trotz anhaltend hoher Nachfrage tendieren die HEKs für DDR-RAMs wieder nach unten. Vor allem OEM-Ware zieht die Kurse nach unten. Seit Anfang Oktober haben die Preise um bis zu 15 Prozent nachgegeben. Für die kommenden Wochen wird mit einer Seitwärtsbewegung gerechnet.
Die Speicherpreise haben wieder den üblichen Kurs nach unten eingeschlagen. Die HEKs hatten Ende September in der KW 38 die Spitze erreicht, seitdem fallen die Preise. Im Vergleich zur KW 41 können Fachhändler um bis zu 15 Prozent günstiger einkaufen.
Über die Gründe wird heftig spekuliert, zumal sich die Nachfrage weiterhin auf einem hohen Niveau bewegt. Fest steht, Anwender und Reseller sind nicht bereit utopische Preise zu bezahlen. Speziell im Nachrüstmarkt verschieben Endanwender ihr Vorhaben einfach nach hinten. An eine anhaltende Allokation glauben die Kunden nicht und sie haben sich mittlerweile an die ansonsten übliche Tiefpreispolitik gewöhnt. Das heißt, es wird gekauft bzw. aufgerüstet, wenn der Preis stimmt.
Speichermodule für Integrationszwecke können ebenfalls nicht endlos steigen, da sich sonst die einschlägigen Preispunkte nicht mehr erreichen lassen. PCs haben nun einmal relativ feste Anschaffungskosten.
Der anfängliche Abwärtstrend hatte zunächst auch mit der Anpassung der asiatischen und europäischen Preise zu tun. Dies dürfte mittlerweile aber auch abgeschlossen sein. Der Dollar-Kurs schwankte zwar zuletzt, tendenziell ging dieser aber nach oben.
Am stärksten hat sich der HEK für OEM-Memory nach unten entwickelt. Kostete ein DDR2-533-Modul mit einem GByte in der KW 38 noch über 90 Euro, ist beispielsweise ein Axega-Baustein in der KW 44 bereits ab unter 75 Euro erhältlich. Notgedrungen müssen Markenhersteller hier nachziehen. Ist der Preisabstand zu groß, greifen Anwender dann doch lieber zum günstigeren Produkt. Ein vergleichbarer Kingston-Speicher (Value-RAM) ist ab circa 89,90 Euro erhältlich.
Trotz des Preiseinbruchs darf sich die Speicher-Branche dieses Jahr über steigende Umsätze freuen. Speziell Third-Party-Hersteller machen derzeit gute Geschäfte. Den Analysten von iSuppli zufolge, wurden weltweit im ersten Halbjahr 2006 rund 5,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Für das Gesamtjahr erwarten die Marktforscher ein Umsatzvolumen von 11,3 Milliarden US-Dollar.
Vorteil der Third-Party-Ware: Sie sind preiswerter als die Originalprodukte der großen DRAMHersteller. Laut iSuppli ist Kingston im Third-Party-Markt weltweit absolut führend. Das Unternehmen erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2006 über 853 Millionen US-Dollar und hält damit einen Marktanteil von 16,7 Prozent. Die Nummer 2, Smart Modular Technologies, kommt nur auf 5,4 Prozent (274 Mio. USDollar).
Momentan ist genügend Ware im Markt verfügbar. Für die kommenden Wochen rechnet die Distribution preislich mit einer Seitwärtsbewegung. Es besteht die Hoffnung, dass die Entwicklung wieder nach oben geht, die Erfahrung spricht eher dagegen.
_______________________________________
Wir danken folgenden Unternehmen für ihre Unterstützung bei der CRN-Preisbeobachtung
Actebis Peacock GmbH
Api Computerhandels GmbH
COS Distribution AG
CTT AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
OCZ Technology Group Inc
PNY Technologies GmbH
Take MS International AG
Transcend Information GmbH