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Neuversionen von Vista, Office und Exchange Server

Startschuss für Windows Vista

Windows Vista, Office 2007 und Microsoft Exchange Server 2007 sind jetzt für Unternehmenskunden verfügbar. Beim Launch der neuen Softwareprodukte gaben sich Hersteller Microsoft und seine Partner optimistisch. Demnach soll Vista den Markt schneller erobern als der Vorgänger Windows XP.

Autor:Michael Hase • 5.12.2006 • ca. 2:30 Min

Inhalt
  1. Startschuss für Windows Vista
  2. Zahlreiche technische Neuerungen

Selbst für Microsoft stellt der Launch von Windows Vista, Office 2007 und Exchange Server 2007 ein Novum dar: »Erstmals bringen wir die Neuversion aller drei Produkte gleichzeitig auf den Markt«, bekundete Kevin Johnson, Co-President von Microsofts Platforms & Services Division, auf der Launch-Pressekonferenz vergangene Woche in München. Zu den Marktchancen der neuen Produkte gab sich Johnson betont optimistisch. Dabei konnte sich der Manager auf die Einschätzung von Analysten wie auch von Partnern stützen. »Bei den neuen Microsoft-Produkten handelt es sich um mehr als nur ein Update«, sagte Gerd Wörn, Vertriebschef der Sparte Managed Desktop Services beim ITDienstleister T-Systems. Vielmehr sieht der Sales-Mann in den neuen Angeboten eine erweiterte Integrations- und Lösungsplattform. Folglich rechne die Telekom- Tochter mit einer Nachfrage, die über das übliche Upgrade- Geschäft deutlich hinausgehe.

Erwartungsvoll gestimmt sind ebenfalls Hardware-Hersteller wie Fujitsu Siemens Computers (FSC). In den vergangenen Monaten gab es nach den Worten von Bernd Kosch, Vice President Alliances bei FSC, einen Investitionsstau, weil viele Unternehmen auf die neuen Microsoft-Produkte gewartet haben. »Dieser Stau wird sich mit der Einführung der neuen Windows- und Office-Versionen auflösen.« Allerdings ließ Kosch zugleich kritische Töne anklingen: »Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn Vista bereits ein halbes Jahr früher auf den Markt gekommen wäre.« Freilich, im laufenden Weihnachtsgeschäft wäre dem Computerhersteller, der auch den Consumer- Markt mit PCs adressiert, ein neues Microsoft-Betriebssystem gelegen gekommen. Die Vista- und Office-Versionen für Endverbraucher hat Microsoft für Ende Januar angekündigt.

Gleichermaßen gespannt wie FSC dürfte Chip-Riese Intel auf den Vista-Launch gewartet haben. Nichtsdestotrotz sind die Erwartungen beim weltgrößten Halbleiterhersteller hoch, weil Vista laut Intel-Sprecher Martin Strobel die neuste Prozessortechnologie besser ausnutzt: »Wir erwarten daher eine höhere Nachfrage nach Multicore-CPUs durch Windows Vista im Business- und im Consumer-Bereich.«

Den positiven Markteffekt der neuen Microsoft-Produkte unterstreicht eine IDC-Studie. Danach wird Windows Vista in Europa für 50.000 neue Arbeitsplätze sorgen, allein 14.000 davon in Deutschland. Auf jeden Euro, den Kunden in das neue Betriebssystem investieren, kommen der Analyse zufolge 15 Euro, die Partner an zusätzlichem Umsatz erzielen. Mit etwa 50 Prozent profitieren davon am meisten die Hardware-Partner. Weitere 30 Prozent verbleiben bei Software- Unternehmen und etwa 20 Prozent bei Service-Anbietern. Entgegen allen skeptischen Stimmen erwartet IDC einen erfolgreichen Start des XP-Nachfolgers und prognostiziert bis Ende 2007 weltweit mehr als 100 Millionen Vista-Installationen. Die Analysten von Gartner hatten dagegen vor allzu großen Erwartungen gewarnt. Ende 2007 werde das neue System erst auf 4,2 Prozent der PCs laufen. Auch die Vorgängerversion Windows XP hat vier Jahre benötigt, bis es auf der Mehrzahl der Rechner installiert war. Dem hielt Isabell Scheuber, Geschäftsbereichsleiterin Windows Client bei Microsoft, die hohe Zahl der Projektanfragen vor der Vista-Einführung entgegen: »Daher rechnen wir mit einer deutlich höheren Migrationsrate bei Unternehmen im Vergleich zu Windows XP.«

Ähnlich detaillierte Analystenzahlen wie die von IDC liegen zu Office 2007 nicht vor. Christoph Bischoff, Director Business Group Information Worker bei Microsoft, rechnet aber mit einem deutlich höheren Service-Anteil als bei Vista, weil die Office-Produkte stärker als bisher auf das Lösungsgeschäft zielen. Business-Themen wie Enterprise Content Management oder Unified Communications, die Microsoft mit der neuen Office- Version adressiert, seien ausgesprochen beratungsintensiv, legte der Manager dar. Nicht zuletzt erschließe sein Unternehmen durch die Neupositionierung für Office neue Partnerkategorien wie große Systemintegratoren und Strategieberater. Weltweit schätzt Microsoft das Service-Volumen, das durch Office 2007 entsteht, auf 148 Milliarden Dollar.