Studenten stellen vertrauliche Patientendaten ins Internet
Nach einigen Fällen, in denen Studenten und Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen sensible Patientendaten in Sozialen Netzwerken preisgegeben haben, hat sich nun eine Studie mit dem Phänomen beschäftigt. Das Ergebnis: Es fehlen Regeln zum Umgang mit den neuen Medien.
Egal ob es um Ergebnisse der Bundestagswahlen oder persönliche Informationen geht: Der rasante Aufstieg Sozialer Netzwerke führt zu unerwarteten Userverhalten und begünstigt das Auftreten immer neuer Daten-Lecks. Nun hat sich das amerikanische »Journal of the American Medical Association« (JAMA) mit der Thematik beschäftigt. An der von dem Journal durchgeführten Umfrage haben 78 von 130 medizinischen Fakultäten teilgenommen. Das Ergebnis: 60 Prozent der Institutionen berichten, dass Medizinstudenten bereits Falldaten von Patienten auf Facebook veröffentlicht haben. Dabei ging es bei 13 Prozent der Fälle um Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht.
Auf der anderen Seite haben weniger als 40 Prozent der medizinischen Fakultäten Policies, die regeln, was Studenten online veröffentlichen dürfen. Lediglich 38 Prozent der Dekane gaben an, dass Regeln existieren, die das Online-Stellen von Daten regeln. Von den Einrichtungen ohne solche Policies waren lediglich 11 Prozent dabei, solche aufzustellen. Dennoch haben 45 Einrichtungen auf solche Vorfälle reagiert und disziplinarische Maßnahmen ergriffen. Davon sprachen 67 Prozent eine informelle Verwarnung aus. Bei 7 Prozent hatte dies den Verlust des Studienplatzes zur Folge.