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IT-/Service-Assurance-Management

Studie zu IT-Problemen: Flucht aus der Verantwortung kostet Geld

Die mangelnde Bereitschaft von Mitarbeitern, IT-Fragen in Eigenverantwortung zu klären, führt in 83 Prozent der deutschen Firmen zu Zeitverzögerungen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Network General.

Autor:Bernd Reder • 12.9.2007 • ca. 1:35 Min

Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sich die Reibungsverluste auf drei bis sieben Manntage im Monat summieren. Bei 13 Prozent sind es sogar mehr als sieben Tage.

Dies stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar, ganz zu schweigen von weit reichenden Folgen wie Aufträgen, die durch solche Verzögerungen verloren gehen. Network General schätzt, dass sich die Kosten je nach Größe einer Firma mehrere Millionen Euro erreichen können.

Die größte Hürde bei der Lösung von IT-Problemen ist mit 33 Prozent die mangelhafte Kommunikation zwischen internen Abteilungen. Auf den folgenden Plätzen rangieren unklare Zuständigkeiten und widersprüchliche Informationen.

Außerdem ergab die Studie, dass in 79 Prozent aller Fälle erste Anzeichen eines Ausfalls von IT-Systemen übersehen werden. Um Crashes zu beheben, müssen IT-Abteilungen in der Folge wiederum viel Zeit investieren.

Mangelnder Überblick über komplexe IT-Umgebungen

komplexere IT-Umgebungen fördern eine Unternehmenskultur, in der sich Mitarbeiter gegenseitig die Verantwortung zuschieben«, sagt Jürgen Single, Regional-Director für Zentral- und Osteuropa bei Network General. »Gleichzeitig fehlen IT-Managern oftmals die entsprechenden Tools, um sich eine umfassende Übersicht über die Prozesse zu verschaffen und die Verantwortung sinnvoll auf einzelne Mitarbeiter oder Teams zu verteilen.«

Hinzu komme der fehlende Überblick über die Performance des Unternehmensnetzwerks. Hier können laut Single Netzwerkmanagement-Lösungen helfen, weil sie die Verwaltung aller Geschäftsprozesse einfacher gestalten und die optimale Nutzung des Netzwerks garantieren.

Die von Vanson Bourne durchgeführte Befragung unter 300 IT-Managern in Europa zeigt, dass das Problem in der verarbeitenden Industrie besonders akut ist. Dort gaben 44 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass das gegenseitige Zuschieben der Verantwortung häufig zu Verzögerungen führt. Weitere 12 Prozent erklärten, dass dies immer der Fall sei.

Deutschland stärker betroffen als andere Länder

Am effizientesten zeigt sich der Sektor Einzelhandel und Logistik, wo lediglich 19 Prozent der befragten Unternehmen häufig oder immer Verzögerungen erfahren, weil sich niemand zuständig fühlt.

Ein weiteres Resultat der Studie: Deutschland scheint im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders stark vom Phänomen »Flucht aus der Verantwortung« betroffen zu sein.

So gaben lediglich 49 Prozent der französischen Unternehmen an, aufgrund mangelnder Übernahme von Verantwortung mehr als drei Manntage im Monat zu verlieren. In Großbritannien waren es gar nur 31 Prozent.

www.ngn.com