TCS greift maroden Autobauer unter dem Arm
Daimler-Benz hat sich in einem Panikverkauf von Chrysler getrennt. Jetzt taumelt der US-Hersteller am Abgrund und hofft, dass der indischer Outsourcer Tata Consultancy Services (TCS) helfen kann, IT-Kosten zu sparen. Ein guter Schachzug, denn mit maroden Kunden aus der Automobilbranche hat TCS beste Erfahrungen.
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Eigentlich sollte, wer mit IT-Outsourcing liebäugelt, dies nicht unbedingt allein aus Gründen der Kosteneinsparung tun. Der beste Outsourcing-Deal entsteht immer noch aus einer Position der Stärke heraus. So sehen das Beobachter der IT-Outsourcing-Branche. Stark wie nie zuvor ist allerdings in diesem Fall nicht der Kunde Chrysler, sondern der größte indische IT-Dienstleister Tata Consultancy Services (TCS), auf dessen hohe Rendite der Wettbewerb nur mit Respekt und Neid blicken kann. Pensionen, Löhne, Fabriken: bei Chrysler regiert im Moment überall der Rotstift. Ein nun geschlossener Outsourcing-Vertrag soll den klammen Autobauer finanziell entlasten, ohne dass seine IT-Infrastruktur wegen des Sparzwangs Schaden nimmt.
Chrysler hat mit dem global agierenden IT-Dienstleister TCS einen mehrere Jahre laufenden Outsourcing-Vertrag geschlossen und wird Services sowie Support zur Verfügung stellen. Der Deal hat einen Wert von 120 Millionen Dollar. Seine Kompetenz in der Automobilbranche hat TCS bereits zur Genüge unter Beweis gestellt, die Tücken in dieser Branche freilich auch. Outsourcing-Services hatte von TCS auch der US-Autozulieferer Delphi bezogen, Ende 2005 musste der nach Bosch weltweit zweitgrößte Zulieferer Gläubigerschutz beantragen. TCS wickelte unter anderem aus seinem Operation Center in Budepest den SAP-Support für Delphi ab. Aber auch solventere Kunden wie die italienische Edelschmiede Ferrari schmücken die Kundenliste der Inder.