Tech Data scheitert mit Brightstar
Tech Data zieht die Notbremse: Das Modell des Joint-Venture- Partners Brightstar ist in Deutschland gescheitert. Der Mobility-Bereich wird neu geordnet.
- Tech Data scheitert mit Brightstar
- Ausbau des Hardware-Portfolios geplant
Brightstar – ein globales Joint Venture zwischen dem TK-Disti Brightstar und Broadliner Tech Data – sollte dem Handel hier zu Lande Handys, Zubehör und Smartphones anbieten. Doch die Adaption des Brightstar- Geschäftes auf den deutschen Markt ist gescheitert.
Brightstars Geschäftsführer Michael Moeller schließt sein Büro in der Tech Data-Zentrale in Deutschland und wird in Dänemark »eine eigene europaweite Unternehmensberatung« aufbauen und »Tech Data beratend zur Seite stehen.« Für den Broadliner bedeutet dies allerdings keinesfalls den Ausstieg aus dem Mobility- Geschäft. Günter Schiessl, Geschäftsführer Product Marketing, will das Konzept stärker am Bedarf in Deutschland anpassen.
Tech Data hatte mit Brightstar ehrgeizige Ziele: Innerhalb von zwei Jahren sollte das Team einen Marktanteil im »zweistelligen Bereich« erobern. Die deutsche Gesellschaft, die mit einem Stamm von bis zu 20 Mitarbeitern in der Münchner Kistlerhofstraße residieren sollte, wollte Handys, Zubehör und Datenprodukte wie Smartphones dem deutschen Handel anbieten, wie Computer Reseller News vor genau einem Jahr Brightstar-Europachef Rod Millar zitierte (siehe CRN vom26. Juli 2007). Sogar Produkte aus der Unterhaltungselektronik waren geplant, um das Portfolio abzurunden. Im Dezember 2007 wurde dann mit Michael Moeller auch ein Geschäftsführer für Brightstar Deutschland gefunden. Moeller kam vom TK-Distributionsspezialisten Dangaard Telecom nach München. Noch zum Tech Data- Forum Mitte April dieses Jahres wurde Moeller als Shooting-Star für die Mobility-Aktivitäten des Broadline-Distributors gefeiert. Obwohl zu diesem Zeitpunkt das Joint-Venture zwischen dem TKSpezialisten aus den USA und der Tech-Data-Gruppe bereits rund ein Jahr bestand, war hierzulande nicht viel von Brightstar zu hören. Moeller hatte diese vermeintliche Ruhe damit begründet, dass man erst einmal gemeinsam mit Tech Data und Azlan eine klare Go-to-Market-Strategie entwickelt habe, um jetzt an die Öffentlichkeit gehen zu können. Vor allem wolle man nicht die gleichen Fehler begehen wie zuvor schon in Großbritannien. Statt dessen sollte ein Konzept mobiler Lösungen zusammen mit dem VAD Azlan und dem Broadliner auf die Beine gestellt werden.