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IT-Projekt in der Notfallmedizin

Telenotarzt für Nordrhein Westfalen

Die zunehmende IT-Vernetzung der mobilen Arbeitswelt hilft dem Rettungsdienst, die Notfallversorgung zu verbessern. So wird ein vom Förderprojekt »Med-on@-ix« entwickeltes Telenotarzt-System ab 2012 in Nordrhein Westfalen online gehen.

Autor:Folker Lück • 18.11.2010 • ca. 1:05 Min

Staffelstabübergabe auf der Medica (v.l.): Thomas Groß (Philips), Michael Protogerakis (RWTH Aachen), Michael Tobias (P3), Bianca Panzer (3M), Max Skorning (UK Aachen), Sabina Jeschke ( RWTH Aachen)

Beim Projekt »Med-on-@ix« erforscht ein interdisziplinäres Konsortium aus Instituten der RWTH, dem Universitätsklinikums Aachen sowie der P3 Communications GmbH und Philips Healthcare seit drei Jahren das Potential eines telemedizinischen Rettungsassistenzsystems. Das System bietet die Möglichkeit, durch eine sichere Live-Übertragung von Vitalparametern des Patienten sowie weiteren diagnoserelevanten Informationen von der Einsatzstelle die »knappe Ressource Notarzt« auch dann zur Verfügung zu stellen, wenn kein Notarzt vor Ort verfügbar ist.

Auf der Medica 2010 in Düsseldorf stellen »Med-on@-ix« und das Nachfolgeprojekt »TemRas – Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem« ihre Entwicklungen vor. »Rettungsdienst heißt vor allem Informationsmanagement«, sagt Dr. Max Skorning, Notarzt in der Stadt Aachen und Projektmitarbeiter des Uniklinikums Aachen. »Wir brauchen neue und innovative Konzepte, so dass wir jene Technologien, die wir wie selbstverständlich im Alltag nutzen, um immer und überall erreichbar zu sein, auch dann nutzen können, wenn es darum geht Menschenleben zu retten«.

Nach 500 erfolgreichen Einsätzen des Telenotarztes zur Unterstützung von Rettungskräften in der Stadt Aachen wird das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Initiative »SimoBIT – Sichere Anwendung der mobilen IT in Mittelstand und Verwaltung« – geförderte Projekt »Med-on-@-ix« erfolgreich abgeschlossen.

Auf der Medizintechnik-Fachmesse Medica wurde jetzt offiziell das Nachfolgeprojekt »TemRas – Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem« gestartet. Damit wird die Arbeit des Aachener Konsortiums fortgesetzt: Unter der Leitung des Lehrstuhls für Informationsmanagement im Maschinenbau (IMA) der RWTH Aachen wird das bestehende Konsortium mit 3M als neuen Partner das Folgeprojekt »TemRas – Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem« realisieren. »TemRas« ist eines der Gewinnerprojekte im Forschungswettbewerb »InnoMeT.NRW« und wird bis 2013 vom NRW-Landesministerium für Innovation gefördert.