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SOA-Serie Teil 14

Tibco bleibt am Ball

Tibco bleibt am Ball Der Middleware-Vorreiter Tibco hat sich mit seinem SOA-Portfolio auf heterogene ­Landschaften eingestellt. Zusätzliche Technologien bieten Mehrwert

Autor:Redaktion connect-professional • 17.12.2007 • ca. 1:50 Min

Inhalt
  1. Tibco bleibt am Ball
  2. Steuerung von Prozessen

Rob Meyer ist Senior Product Marketing Manager bei dem Software-Hersteller Tibco, der seinen Sitz im kalifornischen Silicon Valley hat. Als erstes Produkt, das auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) ausgerichtet war, sieht er das 2001 auf den Markt gekommene Business Works an. Es war und ist um ein Messaging-System herum aufgebaut, das man als Enterprise Service Bus (ESB) bezeichnen kann, und auf die Integration von Anwendungen ausgerichtet. Der Begriff ESB wurde allerdings erst später geprägt. In der Folgezeit hat Tibco sein Angebot erweitert und voriges Jahr das Produkt Active Matrix herausgebracht, das Business Works umfasst. »Dazu gehören Orchestrierung und auch Virtualisierung von Diensten, ferner Governance«, sagt Meyer. Eine verteilte, busorientierte Architektur lag bereits dem ersten Produkt zugrunde, mit dem das Unternehmen vor rund zwanzig Jahren an den Start ging und zu einem wichtigen Middleware-Anbieter wurde: der Messaging-Software Rendezvous für geschäftskritische Anwendungen. »Schon der Name der Firma steht für The Information Bus Company«, erläutert Meyer. Die zweite Generation der Middleware, Integration Manager genannt, hatte sich dann in die Richtung von Enterprise Application Integration (EAI) bewegt, die in den 90er Jahren entstand und mit all ihrer Komplexität bis vor einigen Jahren dominierte. Aus dieser Zeit stammen noch viele Adapter, die den Anschluss gängiger Software-Produkte an den Bus beschleunigen.

Standards und Proprietäres Heute unterstützt Tibco die relevanten Standards für XML und Web Services und auch Java Messaging (JMS). Im Prinzip kann die SOA-Software des Herstellers mit einer ganzen Reihe von Protokollen arbeiten, zum Beispiel auch mit dem XML-basierten SOAP (Simple Object Access Protocol) über HTTP, und dabei die Informationen durch die verarbeitenden Programme schleusen. Web Services spielen bei Tibco zwar eine wichtige Rolle, aber eine allgegenwärtige Schnittstelle bilden sie nicht. Die Middleware lässt sich dadurch in realen Umgebungen leichter einsetzen, doch das ursprüngliche Versprechen der Web-Services-Standards, für Einfachheit und universelle Interoperabilität zu sorgen, wird nicht eingelöst. Vielmehr bleibt es damit auch in einer SOA-Welt bei heterogenen und proprietären Strukturen, wie sie schon für die vorangegangene Middleware-Generation namens EAI kennzeichnend waren. In größeren Implementierungen mit Hunderten von Services gilt es meist, Software von Tibco mit Middleware anderer Hersteller unter einen Hut zu bringen, ferner Java und Microsofts .Net und auch vorgefertigte Applikationen zu verbinden. »Durch Virtualisierung lässt sich die Verarbeitungslogik vollständig von den Technologien trennen, mit denen sie implementiert ist«, sagt Meyer. Zugrunde liegt dieser Abstraktion der herstellerübergreifende Standard einer Service Component Architecture (SCA). Für den Betrieb und die Verwaltung gibt es zudem ein eigenes Framework namens Administrator.