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SOA-Serie Teil 14

Steuerung von Prozessen

Autor: Redaktion connect-professional • 17.12.2007 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. Tibco bleibt am Ball
  2. Steuerung von Prozessen

Auf der geschilderten SOA-Basis bauen bei Tibco weitere Produkte auf: für Business Process Management (BPM), zum Einsatz in Echtzeitanwendungen außerdem für Business Activity Monitoring (BAM) und für Complex Event Processing (CEP). In Sachen BPM erlaubt der Hersteller mit der angestammten Integrationstechnologie von Business Works, die zu verarbeitenden Daten von Programm zu Programm weiterzureichen. Durch die Übernahme des Workflow-Spezialisten Staffware hat der Anbieter inzwischen unter dem Namen iProcess zusätzlich eine Technologie, um Prozesse zu unterstützen, die Benutzereingriffe und die Konservierung von Zuständen erfordern. Auf der Ebene des Software-Entwurfs kann indes unabhängig von der Art des Prozesses die standardisierte Business Process Modeling Notation (BPMN) verwendet werden. Unterstützt werden zudem die Standards Business Process Execution Language (BPEL) und XML Process Definition Language (XPDL). »BPM kann die Prozesse wesentlich beschleunigen«, argumentiert Meyer. Ein Beispiel für einen zustandsbezogenen Prozess, der zahlreiche Benutzerinteraktionen und Zwischenschritte erfordert, ist ein Antrag auf einen Kredit. Zustandslose Integration von Programmen tritt etwa zur Transaktionsverarbeitung bei einer Bestellung in der Lieferkette auf. Das BAM-Produkt heißt Business Factor: Es kann Informationen aus der Datenbank mit Inhalten, die gerade eingegeben werden, verbinden und Benutzern sinnvolle Vorschläge unterbreiten. Mit dem CEP-Werkzeug Business Events sind auch durchgängige Automatisierungen möglich. Ein Mobilfunkanbieter kann damit beispielsweise das Herunterladen von Klingeltönen überwachen. Wenn dies misslingt, kann das System selbsttätig eine Botschaft an den Kunden schicken, um ihn nicht zu verlieren. Oder ein Transportunternehmen kann damit elektronisch alle Informationen übermitteln, die ein LKW braucht, wenn er eine Staatsgrenze überqueren möchte. »Wir waren die ersten, die CEP-Software auf den Markt gebracht haben«, betont Meyer. Tibco bleibt am Ball und weitet sein Portfolio aus. So hat das Unternehmen in diesem Jahr den Business-Intelligence-Hersteller Spotfire übernommen, um analytische Fähigkeiten anbieten zu können. Ferner ist inzwischen Software im Bereich Master Data Management im Portfolio, um Daten konsistent zu halten. Am Frontend kommt bei Tibco heute Ajax und damit eine Web-2.0-Technologie zum Zug, um komfortablere Benutzeroberflächen zu ermöglichen. Das Produkt dafür heißt General Interface.

Ereignisse und Echtzeit Einen Ausblick auf die weitere Planung gibt Meyer mit den Worten: »Wir arbeiten an einer gemeinsamen Tool-Umgebung für alle unsere Produkte, von der Modellierung über die Entwicklung bis zum Betrieb.« Die Basis dafür bildet die Open-Source-Plattform Eclipse. »Das zweite Projekt ist eine gemeinsame Laufzeitumgebung für Services verschiedenster Art.« Dabei handelt es sich um die erwähnte Virtualisierungstechnologie, die weiter ausgebaut wird. Software-Landschaften, die in großem Maßstab von SOA-Prinzipien geprägt sind, Ereigniskonzepte und Echtzeitverarbeitung: das sind die Trends, die der Experte wahrnimmt. Insgesamt hält er SOA für einen evolutionären Ansatz, eine Alternative gebe es auf absehbare Zeit nicht.

Mehr zu SOA: www.informationweek.de/soa