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TK-Channel profitiert vom Netbook-Boom

Nicht nur im IT-Handel, sondern auch bei Mobilfunkbetreibern, TK-Distributoren und -Fachhändlern sorgen Netbooks ein Jahr nach ihrem Marktstart für gute Geschäfte. Die TK-Anbieter setzen jedoch beim Netbook-Vertrieb vor allem auf Gewinne aus den im Bundle angebotenen Zubehör-Produkten und Datenverträgen.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.10.2008 • ca. 1:45 Min

Inhalt
  1. TK-Channel profitiert vom Netbook-Boom
  2. Noch im Anfangsstadium

Ende Oktober letzten Jahres erblickte der erste »Eee PC« von Asus in Taiwan das Licht der Welt. Inzwischen hat der Winzling-Rechner die Händler- und Käuferherzen beinahe in Lichtgeschwindigkeit erobert. Die preisgünstigen Netbooks sind neben Desktop-Rechnern und Notebooks zu einer festen, neuen PC-Kategorie avanciert. Netbook- Pionier Asus hat damit offenkundig genau den Nerv einer ganzen Käuferschicht getroffen, dutzende IT-Hersteller eifern dem Erstanbieter inzwischen nach. Nach einer Gartner-Studie machten Netbooks im dritten Quartal 2008 in Europa, Nahost und Afrika bereits ein Zehntel des gesamten PC-Marktes aus.

Da die Mini-Rechner mit ihrer im Vergleich zu klassischen Notebooks recht spartanischen Ausstattung und Leistung vor allem als Surf- und E-Mail-Maschinen verwendet werden, sind die Mini- PCs inzwischen auch dort im Angebot, wo es bisher hauptsächlich Handys und Kartenverträge zu kaufen gibt. Mobilfunkbetreiber, TK-Distributoren und – nicht zuletzt – der ITK-Fachhandel haben erkannt, dass Netbooks »ihr« Thema sind. Denn auch wenn die Marge an der eigentlichen Hardware bescheiden ist, kann mit Surfsticks, Datenverträgen und weiterem Zubehör aus dem Gesamtpaket ein gutes Geschäft werden.

Geradezu begeistert ist beispielsweise Dieter Mühlbauer, EDV- und TK-Fachhändler in Neuenmarkt: »Wir vermarkten fast ausschließlich Netbooks von Asus und sind damit sehr zufrieden. Die Marge ist zwar eher bescheiden, aber die Geräte treffen genau den Wunsch vieler Kunden. Zu den Käufern zählen Schüler, die das Gerät in der Schule verwenden, Außendienstler, Monteure, die über USB Leistungsdaten von Geräten auslesen und Privatkunden, die einfach relaxed auf dem Sofa im Internet surfen wollen«, erläutert der Ladeninhaber. Auch Mühlbauer selbst ist von der neuen Produktkategorie begeistert: »Ich persönlich finde die Netbooks genial – wenn jetzt bloß noch die Marge besser wäre«, schmunzelt der Händler.

Mit einem regelrechten Run auf die Klein-Computer rechnet auch Stefan Vitzithum, Vorstand Einkauf und Produkte bei Brodos/ My Extra: »Es gibt hier einen wahnsinnigen Zuspruch von Händlern und Netzbetreibern. Ich fürchte, das wird ein knappes Gut unter dem Weihnachtsbaum.« Und auch beim Germeringer Distributor Alldis ist man davon überzeugt, »dass sich Netbooks durch ihre geringen Kosten immer mehr zum Mitnahmeprodukt entwickeln«, meint Vertriebsleiter Alexander Bröckel.

Dass die Netbooks zu Weihnachten gefragt sind, erwartet man auch beim Distributor Komsa AG – und setzt hier gezielt auf Produkt-Bundles: »Wir glauben, dass weniger die Netbooks als Einzelkomponenten, sondern verstärkt Netbooks als Bundleangebote mit Netzzugängen im TK-Fachhandel nachgefragt werden. Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft werden wir den TK-Fachhändlern – getrieben von den Netzbetreibern – verstärkt derartige Angebote zur Verfügung stellen«, erläutert Sven Mohaupt, Bereichsvorstand Produktmanagement und Einkauf.