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Umdenken gefordert

Top-Manager langen weiter kräftig zu

Die Gehaltsschere zwischen Höchst- und Normalverdienern geht unverändert weiter auseinander. Weder die Diskussionen um die Top-Gehälter, noch wirtschaftliche Probleme haben hieran etwas geändert. Es bleibt die Frage: Haben die Top-Manager zu viel Macht?

Autor:Lars Bube • 21.5.2008 • ca. 0:50 Min

Mancher Top-Manager braucht heutzutage wohl eher einen ordentlichen Rucksack zum Abtransport seines Lohnes. (Foto: pixelio.de, Siegfried Fries)
Inhalt
  1. Top-Manager langen weiter kräftig zu
  2. Umdenken gefordert

Oberflächlich betrachtet scheint die Zeit der großen Gehaltszuwächse vorbei. Trotzdem wurden 2007 noch 51 Prozent der Führungskräfte mit höheren Bonuszahlungen bedacht als im Vorjahr. Dabei konnten 20 Prozent sogar einen Zuschlag von über einem Fünftel verbuchen. Dies belegt eine Erhebung der Personalberatung Lachner Aden Beyer & Company. Dabei waren es erneut vor allem die Spitzenverdiener mit einem Jahreseinkommen über 200.000 Euro: Sie verbuchten zu 39 Prozent deutlich gestiegene Sonderzahlungen. In der Gehaltsklasse bis 100.000 Euro freuten sich bereits nur noch 15 Prozent über derartige Zuwächse.

Auch weiterhin ist die Praxis verbreitet, selbst bei sinkenden Unternehmenszahlen die Manager-Boni zu erhöhen. Ein Viertel der Unternehmen im Abwind verbesserte trotz sinkenden Umsätzen die Boni ihrer Führungskräfte, allen voran Infineon. Meist lassen die Manager ihren Unternehmen jedoch gar keine andere Wahl. So stellt auch Klaus Aden, geschäftsführender Gesellschafter von Lachner Aden Beyer & Company fest: »Den meisten Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als die Gehälter nach und nach weiter hochzuschrauben. Denn im Führungskräftebereich sitzen die Arbeitnehmer am längeren Hebel«.

Mit 59 Prozent meldeten besonders die Berater- und IT-Branche im vergangenen Jahr Steigerungen ihrer Bonuszahlungen. Überraschendes Schlusslicht ist die Finanzbranche mit 48 Prozent.