Verbände drängen auf bessere Energieeffizienz
Ein Bündnis verschiedener Verbände aus Industrie, Umwelt und Gewerkschaften appelliert an die Politik, Energieeffizienz stärker voranzutreiben.

Geht es nach einem Bündnis aus Industrievereinigungen, Umwelt- und Sozialverbänden sowie Gewerkschaften, soll die Regierung die Energieeffizienz vorantreiben. Die Verbände kritisieren bisher unzureichende Maßnahmen der Regierung zur Umsetzung der neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie.
Nationale und europäische Energie- und Klimaziele ließen sich nur erreichen, wenn ich effiziente Geräte und Verfahren am Markt durchsetzten. Zudem sehen die Verbände eine umfassende Energieeffizienzpolitik für eine erfolgreiche Energiewende als unverzichtbar an. Zu den Verbänden gehören unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DBG), der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der WWF.
Die Verbände fordern, die für 2020 und 2050 formulierten nationalen Ziele zur Verringerung des Stromverbrauchs gesetzlich festzuschreiben. Zudem setzen sie sich für eine zentrale Koordinierung aller Energieeffizienzmaßnahmen auf Bundesebene ein. Die Regierung müsse dafür sorgen, dass Wirtschaft, öffentliche Hand und Privatpersonen mehr als bisher zu Energieeffizienzmaßnahmen motiviert würden. Die Verbände drängen auf die Bereitstellung unbefristeter und ausreichender Mittel. Einkommensschwache Haushalte müssten zudem mit gezielten Förderprogrammen beim Energiesparen unterstützt werden.
»Die Energieeffizienzrichtlinie ist die Gelegenheit, Verbraucher stärker an den Vorteilen der Energiewende zu beteiligen«, so Holger Krawinkel, Geschäftsleiter Verbraucherpolitik beim vzbv. Gleichzeitig könnten Effizienzfortschritte im Industrie- und Gebäudesektor einen erheblichen Beitrag dazu leisten, Abhängigkeiten von Energieimporten zu verhindern. »Die Bundesregierung ist aktuell in der vorteilhaften Position, durch die Umsetzung der Richtlinie angesichts der Ukraine-Krise auch wichtige versorgungspolitische Herausforderungen zu adressiern«.