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Verschenkt

Verschenkt. Einen Drucker für null Euro, diese Innovation hat Xerox auf der Cebit angekündigt. Damit können auch Kunden, die nicht bereit sind, Unsummen für überteuerte Xerox-Drucker auszugeben, in den Genuss der Farblaser-Boliden kommen.

Autor:Redaktion connect-professional • 15.3.2006 • ca. 1:10 Min

Verschenkt

Der Haken an der Sache: Wie beim Handy-Vertrag werden die Gerätekosten durch eine monatliche Grundgebühr wieder hereingeholt. Was im Drogenmilieu anfixen heißt und sich auch beim Mobilfunk längst bewährt hat, muss doch auch bei Druckern funktionieren, so die Überlegung der Xerox-Manager. Nicht nur Mitbewerber verfolgen das Experiment aufmerksam, auch Protagonisten anderer Branchen stehen in den Startlöchern, um ähnliche Vertriebsmodelle anzubieten. Die Spielzeugindustrie steigt ins Adoptionsgeschäft ein und subventioniert kinderlosen Paaren das »Ein-Euro-Kind«. Wie beim Handy und beim Drucker fressen einem die monatlichen Nebenkosten der Plagen ein Loch in das Portmonee.

Subventionsmodelle sind allerdings schon wesentlich älter als man landläufig glaubt. So werden Frauen bereits seit tausenden von Jahren vor der Geburt gratis mit zwei Füßen ausgestattet und sorgen so fleißig für regelmäßigen Folgeumsatz mit Schuhwerk. Die Schuhindustrie zahlt dem Vatikan als Rechtsnachfolger des Schöpfers dafür monatlich immer noch mehrstellige Millionenbeträge für diese Verkaufsunterstützung.

Für die Kunden ist das Subventionsmodell gefährlich, denn viele lassen sich vom vermeintlich günstigen Preis blenden und stürzen sich in die Schuldenfalle. So warnt der DFB vor dem »Null-Euro-Fußballer«. Nun haben zwar auch Vereine der Kreisliga B die Möglichkeit, hochkarätige Kicker wie David Beckham gratis ohne Ablösesumme zu verpflichten. Doch alleine schon die erste Frisörrechnung des Briten treibt den Dorfverein in die Pleite.

Trotzdem wird weiter am Zuschussmodell gebastelt: FSC und Telekom verschenken Notebooks, DSL-Anbieter Fritz- und Horst-Boxen und Pay-TV-Anbieter die entsprechenden Decoder. Aber nicht überall funktioniert dieses Modell: So soll COS dem Konkurrenten Api zum symbolischen Preis von einem Euro zum Verkauf angeboten worden sein. Api habe aber abgelehnt, sagen Branchenkenner. Der Preis war zwar hoch, aber in Ordnung, doch die monatlich anfallenden Nebenkosten…