Vertriebsplattform für Software-Partner
Mit »Office Live« führt Microsoft ein Software-as-a-Service- Modell für Kleinunternehmen ein. Der Startschuss für den deutschen Markt fällt Mitte dieses Monats. Zugleich soll »Office Live« den Software-Partnern eine Plattform bieten, über die sie Business-Applikationen vertreiben können.
- Vertriebsplattform für Software-Partner
- »Für uns ist entscheidend, was die Kunden wünschen.«
Der Software-Konzern Microsoft startet Mitte dieses Monats seine Online-Services für Kleinunternehmen auf dem deutschen Markt. Unter dem Label »Office Live« bietet der IT-Riese kleinen Firmenkunden die Möglichkeit, sich kostenlos eine Website einzurichten, und stattet sie obendrein mit kostenlosen Mail- Accounts und anderen Büro-Services aus. Gegen Gebühr sind weitere betriebswirtschaftliche Anwendungen zu beziehen, die zum überwiegenden Teil nicht von Microsoft selbst, sondern von Partnern angeboten werden. Auf diese Weise dient »Office Live« zugleich als Pattform für unabhängige Software-Häuser (ISVs), über die sie Services an Freiberufler und kleine Unternehmen vertreiben können.
Der Name »Office Live« bedeutet somit nicht, dass Anwender die Programme der Office-Suite wie Word oder Excel »on demand« aus dem Web nutzen können. Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation im Browser, wie sie Google seit einigen Wochen in den USA unter dem Label »Docs & Spreadsheets« anbietet, gehören nicht zum Umfang der »Live«- Dienste. »Für uns ist entscheidend, was die Kunden wünschen «, sagt Baris Cetinok, Leiter Produktmanagement der Information Worker Group bei der Microsoft Corporation. Tatsächlich glaubt der Manager nicht an eine große Nachfrage nach Online- Versionen von Word oder Excel, weil die meisten Nutzer diese Programme ohnehin auf dem PC installiert hätten. Vielmehr handelt es sich bei »Office Live« um ergänzende Online-Services zu den Office-Produkten.
In den USA, wo Microsoft das »Live«-Angebot seit Mitte Februar in einer Beta-Phase testet, haben sich inzwischen 160.000 Firmen mit weniger als zehn Mitarbeitern dafür registriert. Ebenso wie in Nordamerika schnürt der Software- Hersteller hierzulande drei Pakete. Zum »Basics«-Angebot gehören ein Domain-Name, eine Website, Mail- und Instant-Messaging- Accounts sowie Kalenderfunktionen. Die beiden größeren Pakete, »Essentials« und »Premium «, bieten zusätzlich eine Kontaktverwaltung und so genannte Work-Spaces, in denen kleine Teams gemeinsam Office- Dokumente bearbeiten können. Weitere Geschäftsanwendungen lassen sich nur in der »Premium«- Version nutzen.