VMware startet an der Börse durch
Seit dem Börsengang von Google vor drei Jahren gab es keinen so spektakulären Auftritt einer Technologiefirma am Parkett wie den von VMware. Die Aktie des Virtualisierungsspezialisten verdoppelte vergangene Woche ihren Wert. Der Marktführer wächst rasant.
Völlig unbeeindruckt vom schwachen weltweiten Börsenumfeld, ausgelöst durch die Bankenkrise in den USA, legte VMware am Dienstag vergangener Woche einen Blitzstart an der New Yorker Wallstreet hin. Der kalifornische Softwarehersteller für Virtualisierung hatte den Ausgabepreis am obersten Ende der Preisspanne bei 29 Dollar festgelegt. Bereits am ersten Handelstag schossen die Papiere auf über 50 Dollar in die Höhe, bis Donnerstag kletterte der Wert auf 57 Dollar, während die Börsenbarometer rund um den Globus drastische Einbrüche verzeichneten. Die Emission des mit einem Marktanteil von über 80 Prozent im Segment Virtualisierung führenden Softwareherstellers VMware lenkt die Aufmerksamkeit der Analysten auf ein ausgesprochenes Wachstumsfeld der IT. Zumal der Softwarehersteller Citrix einen Tag nach dem Börsengang von VMware bekannt gab, dessen Wettbewerber Xensource für 500 Millionen Dollar zu übernehmen (siehe auch Seite 18).
VMware wurde Ende 2003 von Storage-Hersteller EMC für 635 Millionen Dollar übernommen. Ein lohnendes Geschäft, denn im Zuge des jetzt erfolgten Börsengangs brachte EMC zehn Prozent der Tochterfirma an den Kapitalmarkt und erlöste für die 33 Millionen Aktien rund eine Milliarde Dollar. Auch Investmentbanken verdienten nicht schlecht, sie gaben zusätzlich fast fünf Millionen Aktien an VMware ab.
Der Softwarehersteller beschäftigt 3.000 Angestellte. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat VMware seinen Umsatz (555 Millionen Dollar) und Gewinn (75 Millionen Dollar) im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Es wird erwartet, dass VMware noch im laufenden Jahr die Milliarden-Dollar-Grenze beim Umsatz knacken wird.