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Günstigere Versorgung als mit UMTS

Vodafone erprobt Mobiles Breitband auf dem Land

In Oberwiesenthal in Sachsen starten Vodafone und Ericsson ihr zweites Testprojekt für die mobile Breitbandanbindung auf dem Land. Dafür nutzen sie TV-Frequenzen, die im Rahmen der »Digitalen Dividende« freigegeben wurden.

Autor:Werner Veith • 27.7.2009 • ca. 1:05 Min

In Oberwiesenthal in Sachsen starten Vodafone und Ericsson ihr zweites Modellprojekt für mobiles Breitband.

Eine Breitbandanbindung wird immer mehr zu einem Standortfaktor für Gemeinden. Gerade auf dem Land ist dies aber meist nicht leicht zu umzusetzen. Die Gemeinde Oerel im Landkreis Rotenburg/W. hat dies per Glasfaser realisiert. Vodafone und Ericsson gehen einen anderen Weg. Sie wollen für die mobile Breitbandanbindung die TV-Frequenzen nutzen, die im Rahmen der »Digitalen Dividende« dafür freigegeben wurden. Nach dem Start eines ersten Modellprojekts in Bopfingen und Unterscheidheim in Baden-Württemberg folgt nun ein zweites in der Gemeinde Oberwiesenthal in Sachsen. Hier nehmen 50 Haushalte und Unternehmen an dem Versuch teil. In Baden-Württemberg sind es 100. Ziel ist es, Erfahrungen mit dem Einsatz der Frequenzen und der Technologie zu bekommen.

Das eingesetzte Funksystem nutzt im Frequenzbereich von 850 MHz den Kanal 65. Die von UMTS benutzten Frequenzen liegen bei 2,1 GHz. Die Funkwellen mit der niedrigeren Frequenz von 850 MHz kommen deshalb weiter als bei UMTS. Nach Ericsson erlaubt dies wiederum, mit weniger Antennenstandorten auszukommen. Die geringeren Kosten dadurch machen auch den Einsatz auf dem Land interessanter, trotz der geringeren Besiedelung.

Ericsson liefert für die Feldversuche, die Mobile-Broad-Band-Router für die Anwender und die HSPA-Systemtechnik (High-Speed-Packet-Access) für die Funkübertragung. Als mögliche Bandbreiten gibt der Hersteller 7,2 MBit/s beim Download und 2,0 MBit/s beim Upload an.

Die Projekte laufen bis Mitte 2010. So lange hat die Bundesnetzagentur die Frequenzen für Testzwecke freigegeben. Bis dahin gilt es Erkenntnisse zu gewinnen, wie Nutzer mit dem mobilen Breitband umgehen. Dies lässt wiederum Schlüsse darauf zu, wie die Netzleistung sein muss.