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Volkswirte rechnen mit Zinserhöhung

Weniger Firmenpleiten

Die robuste Konjunktur in Deutschland sorgt weiter für eine rückläufige Zahl von Firmeninsolvenzen. Ungewiss ist allerdings, ob dieser positive Trend im laufenden Jahr anhalten wird.

Autor:Martin Fryba • 10.1.2007 • ca. 0:40 Min

Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl der Firmenpleiten im Oktober 2006 um fast 17 Prozent auf 2.350 Unternehmensinsolvenzen. Creditreform geht von 31.300 Unternehmensinsolvenzen in 2006 aus, was einem Rückgang von 15,1 Prozent entsprechen würde. Der Rückgang gehe vor allem auf das Konto von weniger Pleiten im Bausektor, im verarbeitenden Gewerbe, Handel und Dienstleistern.

Neben der guten Konjunktur und einer entspannten Haltung der Banken bei der Kreditvergabe macht Creditreform auch das niedrigere Zinsniveau für den Rückgang der Firmeninsolvenzen verantwortlich. Doch die günstigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten sich bereits im Frühjahr eintrüben. Unsicherheit unter Volkswirten besteht über den weiteren Zinskurs der Europäischen Zentralbank. Laut einer Umfrage der »FTD« rechnen die meisten Ökonomen mit weiter steigenden Zinsen. 81 Prozent sehen den Zinssatz im März von derzeit 3,5 Prozent auf 3,75 Prozent steigen. Kredite würden entsprechend teurer werden. Bei ihren Zinsentscheidungen bewertet die EZB vor allem auch das Inflationsrisiko. Nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer könnten hohe Lohnabschlüsse die Teuerung anheizen.