Werbung anstatt Information: »Nexus-One.com« läuft ins Leere
Der Start von Googles »Nexus One« verläuft schleppend. Ein Versäumnis des Herstellers ist hier die fehlende Reservierung von Domain-Namen dafür. So etwas bietet auch Chancen für Internet-Kriminelle.

Wenig Erfolg ist Google bei dem Start seines Smartphones »Nexus One« vergönnt. Wie ein Blog des Wall Street Journals berichtet, soll der Verkauf bei 20.000 Geräten seit dem Start liegen. Als Vergleich nennt der Blog auch T-Mobiles Android-Gerät »myTouch« mit 60.000 Einheiten in der ersten Woche. Vielleicht verlässt sich der Suchmaschinengigant zu sehr auf seinen Namen. Dem Domain-Service-Anbieter Netnames ist nun aufgefallen, dass es Google versäumt hat, passende Domains zu seinem Telefon registrieren zu lassen. So findet sich der Anwender bei »www.nexus-one.com« auf einer Landing-Page mit Werbung eines Domain-Registrators wieder. Wer etwas über Nexus One wissen will, muss auf die Seite »http://www.google.com/phone« gehen. Für Netnames ist das nicht nur eine Frage des Marketings, sondern vor allem des Rufs im Internet, wenn sich Kriminelle solche Seiten sichern.
Sucht der Anwender nach anderen Kombinationen wie »nexus-one.com« oder »nexus-one.de« geht es ihm ebenfalls nicht besser. Bei »nexusone.de« gibt es wenigstens eine inoffizielle Community-Site zu dem Google-Gerät. Eine Reservierung der URLs als begleitende Marketing-Maßnahme wäre sicher eine gute Sache gewesen.
Cyber-Kriminelle stiegen gerne auf Themen auf, die gerade besonders aktuell oder populär seien, gibt Netnames zu bedenken. Sie holen sich dann nicht registrierte Seiten mit dem Namen oder falsch geschriebenen Versionen. Auf diesen Seiten platzieren sie dann Schadcode. Der Nutzer fängt sich dann einen Trojaner oder ähnliches ein, wird zum Teil eines Botnetzes und Ziel weiterer Angriffe wie beim Online-Banking. Für Netnames hat dies auch eine Schädigung des Rufs etwa des eigentlichen Markeninhabers zur Folge.
Es kann einem Unternehmen aber auch passieren, wenn es wichtige Domain-Namen nicht registrieren lässt, dass dies ein anderer tut (Domain-Hijacking). Anschließend bekommt die Firma dann ein sehr teueres Angebot die Domain zu kaufen. Zwar lässt sich der Anspruch dann auf die Domain wahrscheinlich rechtlich durchsetzen. Dies kostet aber Zeit und Geld.