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Wettbewerb im Breitband- Markt wird härter

Wettbewerb im Breitband- Markt wird härter. Die aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Arthur D. Little zur Entwicklung auf dem Breitbandmarkt verspricht auch für die nächsten Jahre kontinuierliches Wachstum und einen noch härteren Wettbewerb. VoIP soll weitere Zuwachsraten bescheren.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.3.2005 • ca. 1:55 Min

Wettbewerb im Breitband- Markt wird härter

Autorin: Sandra Schimpl
Die rasante Entwicklung des Breitbandmarktes zeichnete sich bereits im letzten Breitband-Report des Beratungsunternehmens Little aus dem Jahr 2003 ab. Damals war die Marktdurchdringung in Hongkong und Korea am stärksten und lag bei 80 Prozent. Darauf folgen Taiwan, Japan und Singapur mit 40 und 70 Prozent bis Ende 2004. Die meisten europäischen Länder verzeichnen Nutzungsraten zwischen 10 und 40 Prozent, in Deutschland sind es zurzeit 13,5 Prozent. Dass es hier nicht so schnell geht wie in anderen Ländern, hat Little-Analyst Arno Wilfert zufolge mehrere Gründe: In Deutschland gibt es beispielsweise wenig Infrastrukturwettbewerb und?anders als in einigen asiatischen Ländern?kaum Förderung durch Regierungsprogramme.

Die Studie lässt einen klaren Trend erkennen: Der Markt wird auch in Zukunft wachsen. Die Wachstumsraten lagen 2003 bei 90 und 2004 bei 40 Prozent. Der weltweite Umsatz im Breitbandgeschäft belief sich im vergangenen Jahr auf 50 Milliarden US-Dollar. Über die nächsten zehn Jahre soll der Markt um 20 Prozent jährlich zulegen. Zunehmen wird die Breitbandnutzung dabei hauptsächlich durch sinkende Zugangsgebühren, härteren Wettbewerb der Netzbetreiber und Diensteanbieter sowie neue Anwendungen wie Internet-Telefonie und verschiedene Content-Angebote. VoIP könnte sich dabei zum Zugpferd des Breitbandmarktes entwickeln.

Der Report unterteilt den Markt in drei Hauptbereiche der Breitbandindustrie, die sich gegenseitig beeinflussen: Content und Anwendungen, Netzzugang und -betrieb sowie Endgeräte und Home-Netzwerke. Veränderungen in diesen Bereichen werden sich auch auf verwandte Branchen wie Entertainment, Festnetztelefonie und Elektronik auswirken.

Durch das stetige Wachstum drängen auch Player aus anderen Branchen und neue Anbieter herein. Netzbetreiber, ISPs und Content-Provider schließen sich zusammen und neue Technologien entstehen. Durch neue Investitionen in die Infrastruktur sind auch wieder Infrastrukturangebote verfügbar, die wiederum den Wettbewerb verstärken. Wireless-Anwendungen werden attraktiver und übergreifende Services wie VoIP, Fernsehen über DSL und mobiles Telefonieren über WLAN erfordern neue Geschäfts- und Preismodelle. Diese Entwicklungen werden sich auf Sprach- und Datendienste auswirken, und den Druck auf Netzbetreiber und Dienste-Anbieter weiter verstärken. Die Unternehmen werden ihre Services zunehmend gebündelt anbieten müssen, um den Anwendern die beste Verbindung zu garantieren.

VoIP verspricht laut Breitband-Report 2005 die größten Zuwachsraten. Bis 2010 soll sich IP-Telefonie zu einer der meist genutzten Anwendungen im Internet entwickeln, mit einer Marktdurchdringung von mehr als 75 Prozent. Deutschland liegt mit einer erwarteten Nutzung von knapp 30 Prozent im hinteren Mittelfeld.

Die Studie basiert auf einer weltweiten Untersuchung in 24 Ländern, die 90 Prozent des weltweiten Breitbandmarktes repräsentieren. Die Ergebnisse errechnen sich aus Marktforschung, Analysen lokaler Breitband-Experten und Interviews mit führenden Unternehmen der Branche.

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INFO

Arthur D. Little
Gustav-Stresemann-Ring 1,
D-65189 Wiesbaden
Tel. 0611 71 48-0
www.adlittle.co