Breitbandausbau

Breitband als Basis für ein gesundes Europa – jetzt die Weichen stellen!

24. November 2011, 13:43 Uhr | Hartwig Tauber, Director General beim FTTH Council Europe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Breitbandversorgung – mehr als schnelles Internet

Wer deshalb heute behauptet, es wäre ja noch Zeit, bis man sich mit dem Thema Glasfaserausbau bis zum Haushalt befassen müsste, irrt gewaltig. Gerade in einem flächen- und einwohnermäßig großen Land wie Deutschland müssen bereits heute alle notwendigen Weichen gestellt werden, um die rechtzeitige Versorgung sicherzustellen. Oftmals wird dabei vergessen, dass Breitbandversorgung – und besonders Glasfaser-Breitbandversorgung – viel mehr ist als einfach schnelles Internet. FTTH/B eröffnet neue Welten für Dienste und Applikationen im Bereich von Heim-Entertainment, neue Formen der Arbeit und der Kranken- und Altenpflege.

Und dass Breitband einen wichtigen Faktor für Produktivität und Wirtschaftswachstum darstellt, ist mittlerweile unumstritten. Erst kürzlich haben dies weltweit anerkannte Experten bei einer Tagung der Europäischen Investment Bank einhellig unterstrichen. Dabei wird viel zu oft der Fehler gemacht, einfach von der heutigen Situation auszugehen. Denn unsere Arbeits- und Lebenswelt wird sich in den nächsten zehn Jahren ebenso stark oder sogar stärker verändern als dies in den vergangenen zehn Jahren der Fall war.

Wer hätte im Jahr 2000 gedacht, dass wir Videokommunikation über das Internet mit einem kostenlosen Tool namens Skype betreiben werden? Oder wer hätte sich vor zehn Jahren vorstellen können, dass es Geräte wie das I-Pad oder Smartphones geben wird, die mehr Rechenleistung haben als so mancher PC zu Beginn dieses Jahrtausends? Und welches Kopfschütteln hätte es bedeutet, wenn Ihnen jemand im Jahr 2000 erzählt hätte, dass im Jahr 2011 ein Großteil der deutschen Haushalte über große Flachbildschirme mit HD-Unterstützung und teilweise sogar 3D-Darstellung verfügen würden?

Wer sich nun noch vor Augen hält, dass im Jahr 2000 die meisten Fotos noch mit analogen Fotoapparaten auf Filmrollen gemacht wurden, die anschließend zur Entwicklung gegeben wurden, erkennt vielleicht, dass sich sowohl unser beruflicher wie privater Alltag in den vergangenen zehn Jahren völlig verändert hat. Und dabei lässt sich die Liste beliebig fortsetzen: Facebook, Online-Handel, Blue-Ray, Heimarbeit, private E-Mail-Nutzung, Wikipedia, und und und.

Die nächsten Umwälzungen stehen bereits vor der Tür. Unsere Fernsehgeräte werden plötzlich zu „Smart-TVs“ mit Internet-Zugang und eingebautem Video-on-Demand sowie der Möglichkeit, Videokonferenzen durchzuführen. Und wer weiß, vielleicht kommt nächstes Jahr wirklich das I-TV von Apple, das all diese Funktionen noch um eine Gestensteuerung erweitert? Ältere Personen entdecken Skype mit Videounterstützung als Möglichkeit, mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben. Die „Nischenunterhaltung“ Computerspiele erreicht plötzlich Dimensionen, die dazu führen, dass die Spielemesse „GamesCom“ in Köln nahezu ebenso viele Besucher hat wie die Cebit. Und immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, einen Teil der Arbeitszeit von zu Hause aus zu arbeiten. Doch alle diese Entwicklungen haben eines gemeinsam: Sie verlangen mehr und mehr Bandbreite in beide Richtungen, verbunden mit hoher Servicequalität. Und damit kommen wir zum Thema FTTH/B zurück.


  1. Breitband als Basis für ein gesundes Europa – jetzt die Weichen stellen!
  2. Breitbandversorgung – mehr als schnelles Internet
  3. In Zukunft erfolgreich – aber nur gemeinsam

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