Eurostat-Studie VoIP-Nutzung in Europa

Deutschland hinkt bei Internet-Telefonie hinterher

9. Januar 2012, 12:22 Uhr | Lars Bube

Während sich die Internettelefonie in Europa zunehmend als Standard etabliert, bleiben viele Deutsche noch immer lieber dem analogen Vorgänger treu. Fast 80 Prozent befinden sich technologisch weiterhin im Zeitalter der Wählscheiben.

Eine aktuelle Untersuchung der europäischen Statistikbehörde Eurostat zur Nutzung und Akzeptanz von Breitbandanschlüssen und Internettelefonie in Europa zeichnet vor allem von Deutschland ein überraschend schlechtes Bild: Auch wenn sich die meisten Deutschen bereits mitten im Hightech-Zeitalter angekommen fühlen, gibt es doch in der Realität nirgends in Europa eine größere Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien als hierzulande. Eines der besten Beispiele für diese schon seit Jahrhunderten bemängelte deutsche Technikfeindlichkeit bietet derzeit die Telefonie per Internetleitung.

Fast ein Drittel der europäischen Bürger (28 Prozent) nutzt laut den Ergebnissen der Eurostat-Studie aktuell Voice over IP (VoIP) für ihre Telefonverbindungen. Damit hat sich die tatsächliche Zahl der VoIP-Nutzer alleine innerhalb des letzten Jahres beinahe verdoppelt. Einige Länder wie Litauen und Lettland bringen es inzwischen sogar auf über weit über 50 Prozent VoIP-Telefonanschlüsse, auch unsere direkten Nachbarn aus Frankreich telefonieren zu über einem Drittel per Internet. Nicht so jedoch in Deutschland. Noch immer nutzen hier lediglich 21 magere Prozent die Vorteile der Internettelefonie. Und das, obwohl laut den Experten des Bitkom davon auszugehen ist, dass inzwischen mindestens drei von vier Haushalten mit einer entsprechend starken Breitbandleitung ausgestattet sind, die ihnen die VoIP-Nutzung erlauben würden. Damit bildet Deutschland laut der Studie von Eurostat derzeit eindeutig das Schlusslicht unter Europas VoIP-Nationen.


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